Internet-Gerüchte um Aktien-Deal

Was hat der Moderna-Chef zu verbergen?

13.02.2022
Lesedauer: 2 Minuten
Stéphane Bancel (49) ist seit 2011 Chef des Pharma-Konzerns Moderna Foto: Bloomberg via Getty Images

Hat Stéphane Bancel, der Chef von Moderna, ein Geheimnis? Das legen zumindest Gerüchte nahe, die derzeit durchs Internet geistern. BILD wagt den Versuch eines Faktenchecks.

Ein verschwundenes Twitter-Konto

Auslöser des aktuellen Vorgangs ist die Tatsache, dass Bancel in den letzten Tagen offenbar seinen Twitter-Account gelöscht hat. Den hatte er 2010 unter dem Namen @SBancel eröffnet.

Ruft man die Seite jetzt auf, meldet Twitter nur noch eine Fehlermeldung. Etwas tiefere Recherchen zeigen: Das Konto wurde von dem Franzosen tatsächlich gelöscht – offenbar wohl am 11. Februar 2022. Doch auch zuvor wurde es praktisch kaum noch genutzt. Bancels letzter Retweet stammt aus dem 2. April 2019. Das Konto wurde von Twitter selbst während der Corona-Krise nicht verifiziert (blauer Haken), wurde zuletzt aber im November 2021 vom Hauptaccount von Moderna erwähnt.

Hier wies die Firma darauf hin, dass Bancel für seine Arbeit an den Corona-Impfstoffen mit einem Preis ausgezeichnet worden war.

Verkaufte Aktien

So weit, so harmlos. Im Internet entstand nun aber die Theorie, es gebe einen tieferen Grund für die Löschung des Twitter-Kontos. In Foren wurde gemunkelt, Pfizer könnte Moderna mit Enthüllungen über die mRNA-Technik in den Impfstoffen der beiden Firmen in Verruf bringen – und Bancel wolle sein Vermögen vor dem darauffolgenden Absturz retten.

So habe der Moderna-Chef in einer Nacht-und-Nebel-Aktion all seine Anteile an der Firma verkauft, seinen Twitter-Kanal geschlossen und bereite sich offenbar gerade darauf vor, sich abzusetzen.

Aktuell hat sich Moderna noch nicht zu den Vorgängen geäußert und übers Wochenende konnte BILD auch keinen Sprecher des Pharma-Konzerns erreichen.

Aber vielleicht reicht schon ein Blick in die Unterlagen der Wertpapier-Börsen, um ein wenig Druck aus den Gerüchten zu nehmen: Denn ja, Bancel hat laut der Aktien-Seite Wallmine in den vergangenen sechs Wochen immer wieder Anteile an Moderna verkauft.

Insgesamt hat der Manager im gesamten Jahr 2022 bislang aber nur etwa 114 000 Anteile abgestoßen, besitzt weiter über 7 000.000 Aktien des Unternehmens, das er leitet. Seit Anfang Januar hat Bancel also ca. 1,6 Prozent seiner Moderna-Aktien verkauft. Eine überhastete Fluch vor dem sicheren Ruin sieht anders aus.

Das könnte Sie auch interessieren

Für Energiekonzern
01.12.2024
EU-Plan gescheitert
29.11.2024
ARD-Show "Die 100"
26.11.2024
Abstimmung über neue EU-Kommission
27.11.2024

Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

4 + fünf =

Weitere Artikel aus der gleichen Rubrik

Nach Berichten über Menschenrechtsverletzungen in Uiguren-Region
27.11.2024
Thyssenkrupp-Krise
26.11.2024

Neueste Kommentare

Trends

Alle Kategorien

Kategorien