Fastfood

Veganer Burger erhält Preis, weil er wie Menschenfleisch schmecken soll

30.06.2022
Lesedauer: 2 Minuten
Ein veganer Burger (Symbolbild). Foto: Imago/Moradoheath

Eine Pflanzenfleischmarke erhielt für ihren „Human Meat Burger“ einen Kreativitätspreis. Viele fragen sich nun: Woher wussten die, wie Menschenfleisch schmeckt?

Es klingt absurd und eklig, ist aber angeblich ein Fastfood-Hit. Eine schwedische Firma hat einen Kreativitätspreis für eine Burger-Variation erhalten, weil die veganen „Frikadellen“ nach Menschenfleisch schmecken. Ein Veggie-Burger, der also an Kannibalismus erinnert. Wenige Stunden später trendete „Menschenfleisch“ auf Twitter. Die ungewöhnliche Preisverleihung warf bei vielen vor allem eine Frage auf: Woher wussten Jury und Produktentwickler wie Menschenfleisch schmeckt?

Nun, die Frage kann nicht abschließend geklärt werden. Bei der Entwicklung des Produkts seien zumindest keine Menschen verletzt worden, bekräftigte ein Sprecher der Pflanzenfleischmarke Oumph!. Offiziell heißt es, dass die Mitarbeiter bei der Kreation des Burger ihr Bestes gegeben haben, um einen möglichst realistischen Geschmack zu garantieren. Der Burger-Patty wird demnach aus einer Kombination von Soja, Pilzen, Weizenprotein und pflanzlichen Fetten hergestellt. Dazu kommt eine geheime Gewürzmischung, die ihm „den besonderen Kick“ verleihen soll.

Die Zubereitung kommt offenbar gut an. Auf dem Cannes Lions Festival of Creativity wurde das Produkt jetzt mit einem Silver Brand Experience und einem Activation Lion Award ausgezeichnet.

Dabei wurde der umstrittene Burger bereits im Herbst 2021 unter dem Namen „Human Meat Burger“ pünktlich zu Halloween auf den Markt gebracht. Das Ganze sollte wohl eher ein Marketing-Trick sein. Der Hersteller versprach damals: Der Burger-Patty soll menschlichem Fleisch ähnlich sein.

Mit der Sonderedition möchte der Hersteller angeblich zeigen, dass es möglich ist, pflanzliche Produkte herzustellen, die wie jedes andere Fleisch schmecken – sogar wie menschliches Fleisch. Einige Twitter-Nutzer kritisierten, dass es sich einfach nur um widerliche Werbung handelt.

Henrik Åkerman, Global Brand Leader, erklärte nach der Preisverleihung: „Unsere Mission ist es, zu verändern, wie Menschen essen und es ist unsere Pflicht, Kreativität als Mittel dafür zu nutzen, um eine solche Veränderung herbeizuführen.“

Auch der Executive Creative Director bei der Kreativagentur LOLA MullenLowe, Tomás Ostiglia, lobte die Kampagne: „Der Mut, eine so riskante Idee herauszubringen, die zu 100 % der eigenen Marke entspricht, wird immer belohnt.“

Vor ziemlich genau zwei Jahren hatte ein ungewöhnliches Rezeptbuch ebenfalls die Gemüter erregt. Der Titel des Buches löste damals bei vielen ähnliche Emotionen aus wie die Burger jetzt. „Kochen mit Menschenfleisch – die 100 besten Rezepte“ prangte auf dem Cover. Darunter stand: „Sie lieben Menschenfleisch? Dann ist dieses Kochbuch Ihr perfekter Begleiter.” Das Buch stellte sich als schlechter Scherz heraus.

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