US-Zeitung rechnet ab

Tage der deutschen Wirtschaft sind „gezählt“

11.02.2024
Lesedauer: 2 Minuten
Aus dem Hamburger Hafen werden deutsche Waren in die ganze Welt exportiert. Doch der Standort Deutschland wird immer weniger wettbewerbsfähig Foto: Marcus Brandt/dpa

Eines der wichtigsten Wirtschaftsmedien der Welt sieht schwarz für Deutschland.

In einer dramatischen Analyse kommt das US-Portal Bloomberg zu dem Schluss, dass die Wirtschaft der Bundesrepublik in Gefahr ist. Der Titel: „Deutschlands Tage als industrielle Supermacht sind gezählt“.

Bloomberg spricht von einer „schmerzlichen Realität“, in der sich unser Land befinde. „Seine Tage als industrielle Supermacht könnten sich dem Ende zuneigen“, die Produktion sei „tendenziell rückläufig“, die Wettbewerbsfähigkeit „sinkend“, der Rückgang „beschleunigt sich“.

Das US-Medium schreckt nicht vor deftigen Worten zurück: „Die Grundpfeiler des deutschen Industrieapparats sind wie Dominosteine umgefallen.“

Die Folgen: ein schleichender Abschwung. Oft erfolge er „in kleinen Schritten“, indem Investitionen „zurückgeschraubt“ würden. Andere Konzerne würden Produktionsstätten ins Ausland verlagern und Personal abbauen.

Deutschland „politisch gelähmt“

Zusätzlich zu internationalen Krisen und geopolitischen Veränderungen laufe es auch in Berlin nicht rund. Die „politische Lähmung“ verschärfe Probleme wie eine „marode Infrastruktur, eine alternde Erwerbsbevölkerung und den bürokratischen Wust“.

Zu Wort kommt auch Maria Röttger, der Nordeuropa-Chefin von Michelin: „Wenn Deutschland nicht mehr wettbewerbsfähig im internationalen Kontext exportieren kann, verliert das Land eine seiner größten Stärken.“

Genau das hatten Finanzminister Christian Lindner (45, FDP) und Wirtschaftsminister Robert Habeck (54, Grüne) zuletzt selbst erklärt: Der Standort Deutschland sei nicht mehr wettbewerbsfähig. Ein Offenbarungseid.

An eine politische Wende scheinen die Bloomberg-Autoren nicht zu glauben. „Da die Reformen ins Stocken geraten sind, ist unklar, wie der Niedergang aufgehalten werden kann.“

Eine Zusatz-Belastung für Deutschland sei China. Die Nachfrage nach deutschen Waren sinke, zudem „beunruhigt die Billigkonkurrenz aus China Schlüsselindustrien“ der Deutschen. Darunter auch die Automobilindustrie.

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