Saarlouis – Die 5000 Beschäftigten des Fordwerks trifft‘s aktuell knüppelhart. Nicht genug, dass sie um ihre Jobs bangen müssen. Jetzt steht auch noch Kurzarbeit bevor. Großes Schweigen zudem weiterhin, wie es mit dem Standort weitergeht.
Die aktuelle Hiobsbotschaft: Ab der kommenden Woche wird von Montag bis Freitag nur in der Frühschicht produziert. Für die Spätschicht steht Kurzarbeit an. Grund nach Werksangaben ist der andauernde Halbleiter-Mangel.
Das drückt neben der ungewissen Zukunft in Saarlouis auf die Laune. Es gibt zwar ein Zukunftskonzept. Doch das wird geheim gehalten.
Der interne Bieterwettstreit zwischen Saarlouis und dem spanischen Werk in Valencia läuft hinter den Kulissen derweil weiter. Auch der Betriebsrat unterliegt der Schweigepflicht. Wer aktuell die besseren Karten hat, ist nicht bekannt. Bisher habe es keine Rückmeldung aus der Chef-Etage gegeben.
Saarlouis dreifach gebeutelt
„Natürlich trifft uns das“, sagt Betriebsratsvorsitzender Markus Thal (52) gegenüber BILD. „Wir sind dreifach gebeutelt: Corona, Materialknappheit und darüber hinaus die Zukunfts-Frage.“
Er erinnert: „Bei uns läuft die Produktion des Focus 2025 aus. Wie es dann weitergeht, wissen wir immer noch nicht.“
Klar sei nur: Einen Focus mit Elektro-Motor werde es zum jetzigen Stand der Dinge in Saarlouis wohl nicht geben. In Valenica, wo der Kuga gebaut wird, herrsche wenigstens Planungssicherheit bis mindestens 2027.
Thal: „Ford ist in der Verantwortung gegenüber seiner gesamten Belegschaft in Europa und muss für deren soziale Sicherheit sorgen. Wir brauchen eine Zukunft für unsere Kinder und unsere Familien. Denn es gibt im Saarland keine ausreichenden Ersatzarbeitsplätze.“