David Malpass

Präsident der Weltbank kündigt Rücktritt an

15.02.2023
Lesedauer: 2 Minuten

Malpass beriet mehrere US-Präsidenten, Donald Trump schlug ihn 2019 für den Posten an der Spitze der Weltbank vor. Die Amtszeit des Ökonomen sollte erst 2024 enden.

Der Präsident der Weltbank, David Malpass, will zurücktreten. Der 66-Jährige wird den Posten Ende Juni abgeben, teilte die internationale Finanzinstitution mit Sitz in Washington mit. Malpass will demnach „neuen Herausforderungen“ nachgehen.

Der US-Ökonom war im April 2019 Chef der Weltbank geworden, seine fünfjährige Amtszeit wäre bis ins nächste Jahr gegangen. Als Weltbankpräsident habe er sich für Regelungen, die Wirtschaftswachstum förderten, Armutsbekämpfung und die Verbesserung des Lebensstandards sowie einen Rückgang der Verschuldung von Staaten eingesetzt, teilte die Weltbank mit.

„Es war eine enorme Ehre und Privileg, als Präsident der weltweit wichtigsten Entwicklungsinstitution zusammen mit vielen talentierten und außergewöhnlichen Menschen zu arbeiten“, sagte Malpass laut der Mitteilung. Die Weltbank reagierte schnell, innovativ und wirksam auf „präzedenzlose Krisen“, denen sich Entwicklungsländer derzeit stellen müssten.  

US-Finanzministerin Janet Yellen dankte Malpass für seine Arbeit an der Spitze der internationalen Behörde sowie das Vorhaben, eine geregelte Nachfolge zu ermöglichen. Dabei hoffe sie auf einen „transparenten, auf Leistung basierenden und raschen Nominierungsprozess“, sagte sie. Die USA würden einen Kandidaten vorschlagen, der die Arbeit der Weltbank im Kampf gegen extreme Armut fortführen solle.

Malpass arbeitete für Reagan, Bush und Trump

Malpass war vom damaligen US-Präsidenten Donald Trump als Kandidat für den Posten an der Spitze der Weltbank nominiert worden. Traditionell stellen die USA den Präsidenten der Weltbank, während Europäerinnen und Europäer den Chefposten des Internationalen Währungsfonds besetzen.

Zuvor war Malpass Staatssekretär im US-Finanzministerium und galt als Skeptiker von multilateralen Institutionen. In der Vergangenheit arbeitete er in unterschiedlichen Funktionen für die US-Präsidenten Ronald Reagan und George H. W. Bush sowie die Investmentbank Bear Stearns.

Im vergangenen Jahr sorgte er mit Äußerungen zur Erderwärmung für Aufmerksamkeit. Kritiker warfen ihm vor, den menschengemachten Klimawandel infrage zu stellen, als er die Frage, ob er die Klimakrise leugne, nicht verneinte, sondern mit „Ich bin kein Wissenschaftler“ beantwortete. Zuvor hatte ihn Ex-US-Vizepräsident Al Gore als Klimaleugner bezeichnet.

Die Sprecherin des Weißen Hauses Karine Jean-Pierre sagte daraufhin, die US-Regierung erwarte von der Weltbank, bei den Klimazielen eine Führungsrolle einzunehmen. Malpass wies Rücktrittsforderungen nach seiner Äußerung zum Klima zurück, äußerte sich aber bedauernd über seine Wortwahl.

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