Gasspeicher

Nur noch zu 88 Prozent gefüllt – „Darf nicht ganzen Januar und Februar so weitergehen“

20.12.2022
Lesedauer: 2 Minuten
Dass der Gaspreis irgendwann wieder auf das alte Niveau sinken werde, „damit rechnet in absehbarer Zeit keiner“, sagt Netzagentur-Chef Klaus Müller Quelle: Rolf Vennenbernd/dpa

Die Gasspeicher in Deutschland leeren sich. Ein Achtel wurde bereits verbraucht. Man müsse noch nicht Alarm rufen, sagt der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller. Aber er dringt auf einen achtsamen Umgang mit der Energie.

Die Gasspeicher in Deutschland sind trotz der Minustemperaturen in diesem Monat aktuell noch zu rund 88 Prozent gefüllt. „Das ist immer noch eine gute Vorsorge, die Deutschland getroffen hat“, sagte am Montag der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, im Bayerischen Rundfunk. Er rief die Verbraucherinnen und Verbraucher dennoch auf, „achtsam“ zu heizen. Über den gesamten Winter müssten 20 Prozent Gas eingespart werden.

„Wir müssen nach zwei oder drei Wochen wie jetzt noch nicht Alarm rufen“, sagte Müller der „Süddeutschen Zeitung“ vom Montag. „Es darf aber nicht den ganzen Januar und Februar so weitergehen.“

Müller drang in der „Süddeutschen“ auf eine enge Überwachung der Erdgas-Infrastruktur, um Sabotageakte zu verhindern. „Wir tun gut daran, kritische Infrastrukturen besser zu überwachen als früher.“ Es sei „absolut richtig“, rund um Terminals für Flüssigerdgas einen sehr großen Sicherheitsaufwand zu betreiben. Neben extremer Kälte in Deutschland oder benachbarten Ländern seien Sabotageakte aktuell die größten Gefahren für die Gasversorgung.

Die größere Herausforderung ist der kommende Winter

Der Winter des kommenden Jahres sei aber die noch größere Herausforderung, warnte Müller. Deutschland werde im Sommer die Speicher ohne russisches Gas füllen müssen. „Die Menschen werden die Kosten der Energiekrise hart spüren.“ Bundeskanzler Scholz hatte zuletzt gesagt, er sehe nicht, dass es im kommenden Winter eine Gasknappheit geben werde.

Dass der Gaspreis irgendwann wieder auf das alte Niveau sinken werde, „damit rechnet in absehbarer Zeit keiner“, sagte der Netzagentur-Chef weiter. Viele Unternehmen sähen ihre Zukunft in regenerativem Wasserstoff. „Im November hat sich das gedreht. Da gab es irgendwann den Moment, in dem nicht mehr die Krise im Vordergrund stand, sondern die Zukunft.“ Alle Planungen seiner Behörde richteten sich nun darauf, dass das Jahr 2023 ein Jahr von Stromnetzausbau, Ausbau erneuerbarer Energie und Wasserstoff werde.

Das könnte Sie auch interessieren

Für Energiekonzern
01.12.2024
EU-Plan gescheitert
29.11.2024
ARD-Show "Die 100"
26.11.2024
Abstimmung über neue EU-Kommission
27.11.2024

Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

5 − 4 =

Weitere Artikel aus der gleichen Rubrik

Nach Berichten über Menschenrechtsverletzungen in Uiguren-Region
27.11.2024
Thyssenkrupp-Krise
26.11.2024

Neueste Kommentare

Trends

Alle Kategorien

Kategorien