Lebensmittel-Krise

Münchner Jusos wollen Supermarkt-Unternehmen enteignen

04.04.2022
Lesedauer: 2 Minuten
Foto: Sven Hoppe/dpa

„Hat ja in der DDR auch super geklappt“, kommentieren Kritiker

München – Freie Marktwirtschaft? Nicht im Supermarkt. Münchens Jusos fordern per einstimmigem Beschluss „die Vergesellschaftung von Supermärkten“. Vor allem die der Unternehmen Aldi und Lidl.

Juso-Chef Benedict Lang schrieb auf „Twitter“: Die Lebensmittelversorgung müsse „demokratisiert“ werden. Es müsse Schluss sein mit „unfairen Produktions- und Arbeitsbedingungen“. Ziel: „gemeinsam darüber entscheiden“, welche Lebensmittel auf welche Weise produziert und zu welchem Preis sie angeboten werden.

Da werden Erinnerungen wach…

Sehen das alle Sozialdemokraten so? SPD-Fraktionschefin Anne Hübner (43) sagte auf Anfrage, man könne über den Vorschlag der Jusos „natürlich streiten“. Die Diskussion über teure Lebensmittel sei aber richtig. Eine klare Abgrenzung ist das nicht.

Münchens SPD-Chef Christian Köning – selber Ex-Juso-Chef – zu BILD: „Das ist kein Beschluss der Münchner SPD und ich kann mir nicht vorstellen, dass die SPD das beschließen würde.“ Köning sagt aber auch: Die Idee müsse „nicht sofort umsetzbar sein“.

▶︎ Köning weiter: „Während früher viele Supermärkte genossenschaftlich organisiert waren, gibt es heute unbestritten eine Konzentration auf weniger Eigentümer, z.B. die Gründerfamilien von Aldi oder Lidl, die teilweise sehr große Gewinne einfahren. Der einzelne Supermarktbetreiber bei Rewe oder Edeka gehört da sicher nicht dazu.“

Könings Frau Seija Knorr-Köning (28) sieht das Ganze weniger detailliert. Die Ex-Bundestagskandidatin der SPD twitterte begeistert: „Lasst uns Supermärkte vergesellschaften!“

Kritik ließ nicht lange auf sich warten – auch aus der eigenen Partei.

Ex-SPD-Bundestagsabgeordneter Florian Post (40) twitterte: Haben die Jusos München wirklich so wenig Hirn?! Warum treten die nicht geschlossen zur KPD über?“

„Hat ja in der DDR auch super geklappt“, kommentiert CDU-Politiker Sebastian Steineke (48) die Ideen. Der FDP-Bundestagsabgeordnete Daniel Föst (45) deutlich: „Das ist so ein unglaublicher Schwachsinn, dass man gar nicht weiß, wo man anfangen soll.“

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