Wieder mRNA-Technologie

Moderna testet Aids-Impfstoff erstmals an Menschen

30.01.2022
Lesedauer: 2 Minuten
HIV-Test (Symbolbild): Bald könnte es eine mRNA-Impfung gegen das Virus geben. (Quelle: YAY Images/imago images)

Mittlerweile wurde der mRNA-Impfstoff gegen das Coronavirus millionenfach verimpft. Bald könnte diese neue Technologie auch gegen HIV eingesetzt werden. 

In den USA ist der Test eines Aids-Impfstoffes auf Grundlage der mRNA-Technologie an Menschen angelaufen. In der sogenannten Phase I sei der Impfstoff 56 gesunden, HIV-negativen Menschen verabreicht worden, teilten das US-Biotechnologie-Unternehmen Moderna und die Organisation International Aids Vaccine Initiative mit.

Corona-Impfstoffe wecken Hoffnung im Kampf gegen Aids

Trotz jahrzehntelanger Forschung ist es Wissenschaftlern bislang nicht gelungen, einen Wirkstoff gegen die Krankheit zu entwickeln, an der jedes Jahr Tausende Menschen sterben. Die jüngsten Erfolge mit der mRNA-Technologie, durch die in Rekordzeit Impfstoffe gegen das Coronavirus entwickelt werden konnten – unter anderem auch von Moderna –, haben jedoch Hoffnungen geweckt.

Der getestete Impfstoff soll die Produktion eines bestimmten Antikörpertyps (bnAb) anregen, der gegen die sehr zahlreichen Varianten des HI-Virus wirkt, das die Aids-Krankheit auslöst. „Die Produktion von bnAbs gilt allgemein als Ziel der Impfung gegen HIV, und es handelt sich um einen ersten Schritt in diesem Prozess“, hieß es in der Mitteilung.

Wirksamer Aids-Impfstoff bis heute nicht verfügbar

Die Forschung hat im Kampf gegen das HI-Virus in den vergangenen Jahrzehnten große Fortschritte gemacht. Während antiretrovirale Medikamente Infizierten ein weitgehend normales Leben erlauben, bieten regelmäßig eingenommene Prep-Medikamente einen sehr guten Infektionsschutz.

Einen wirksamen Impfstoff gibt es aber bis heute nicht. Dieser wäre insbesondere für ärmere Länder mit einem schlechten Zugang zu Medikamenten wichtig. Während es in Deutschland laut RKI aktuell rund 91.400 HIV-Infizierte gibt, sind es weltweit etwa 37,7 Millionen Menschen, von denen nur 28,2 Millionen Zugang zu Medikamenten haben.

In Afrika betreffen demnach sechs von sieben HIV-Neuinfektionen unter Jugendlichen von 15 bis 19 Jahren Mädchen, 63 Prozent aller HIV-Neuinfektionen dort gehen auf Mädchen und Frauen zurück. 

Wichtiger Hinweis: Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte. Die Inhalte von t-online können und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.

Verwendete Quellen:

  • Nachrichtenagentur AFP
  • Robert Koch-Institut
  • Deutsche Aidshilfe
  • UNAids.org

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