Millionenpleite eines bekannten Mode-Händlers schockt die Branche

17.11.2023
Lesedauer: 2 Minuten
Ein Blaumax-Geschäft in der Wiener Innenstadt. Das Modeunternehmen beantragte Insolvenz. © xcitylifex/IMAGO

Das Modeunternehmen Blaumax hat Insolvenz beantragt. Damit steigt die Zahl der Pleiten an. Unternehmen werden weiterhin von den Krisenjahren beeinflusst.

Korneuburg – Nachdem eine Vielzahl an Modeunternehmen in diesem Jahr Insolvenz anmelden musste, trifft es nun eine bekannte Modemarke aus Österreich. Die Blaumax Handels GmbH hat amLandesgericht Korneuburg ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt, wie der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) mitteilte. Das Unternehmen hat immer noch mit den Folgen der Corona-Krise zu kämpfen.

Modeunternehmen Blaumax meldet Insolvenz an – Folgen der Pandemie

Blaumax ist seit den 90er-Jahren tätig und betreibt sei den frühen 2000er-Jahren einen Online-Shop. Das niederösterreichische Unternehmen ist vor allem für seine Damen Oberbekleidung bekannt und hat seinen Handelsschwerpunkt in Deutschland. Zudem befinden sich zwei Geschäfte in der Wiener Innenstadt und ein Geschäft in Kitzbühel. Die Ursache für die Insolvenz liegt in den Corona-Krisen-Jahren 2020 und 2021.

Durch zahlreiche Lockdowns musste das Modeunternehmen unerwartete Umsatzeinbrüche hinnehmen. Zudem erschwerten die steigenden Produktionskosten sowie die schwächere Konsumbereitschaft aufgrund der wirtschaftlichen Lage die Zeit nach der Corona-Krise, wie der AKV schrieb. Blaumax sei nicht mehr in der Lage, aus eigener Kraft durch die Liquiditätskrise ohne Restrukturierungsmaßnahmen des Unternehmens in einen gewinnbringenden Bereich zu kommen. Nach Angaben des Unternehmens betrug der Umsatz im Jahr 2022 etwa 2,2 Millionen Euro. Der Jahresfehlbetrag beläuft sich auf rund 270.000 Euro.

Sanierungspläne des Modeunternehmens Blaumax – Insolvenzwelle in Österreich?

Blaumax soll weiterhin betrieben werden. Es wird eine stark redimensionierte Form angestrebt, eine Teilbetriebsschließung des Großhandels sowie die Forcierung des Onlinehandels B2C. Bereits eingeleitete Reorganisationsmaßnahmen sollen laut AKV langsam greifen. Von dem Insolvenzverfahren sind fast 40 Gläubiger betroffen sowie neun Mitarbeiter. Durch den Sanierungsplan soll das Unternehmen entschuldet und fortgeführt werden.

Der Kreditschutzverband von 1870 (KSV1870) rechnet bis zum Ende des Jahres 2023 mit insgesamt 5.300 Firmenpleiten in Österreich. Neben dem Handel entwickelt sich die österreichische Bauwirtschaft zunehmend zum Sorgenkind, da immer mehr Pleiten hinzukommen. Die Entwicklungen überraschen jedoch kaum. „Anhand der aktuellen Zahlen von einer Insolvenzwelle zu sprechen, wäre falsch. Bei dem Anstieg handelt es sich um die vom KSV1870 seit längerem prognostizierte Nivellierung, die uns wohl auch in nächster Zeit begleiten wird“, erklärt der Leiter des Kreditschutzverbandes, Karl-Heinz Götze. Mit weiteren Insolvenzmeldungen sei zu rechnen. (vk)

Das könnte Sie auch interessieren

Für Energiekonzern
01.12.2024
EU-Plan gescheitert
29.11.2024
ARD-Show "Die 100"
26.11.2024
Abstimmung über neue EU-Kommission
27.11.2024

Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

eins + 14 =

Weitere Artikel aus der gleichen Rubrik

Nach Berichten über Menschenrechtsverletzungen in Uiguren-Region
27.11.2024
Thyssenkrupp-Krise
26.11.2024

Neueste Kommentare

Trends

Alle Kategorien

Kategorien