Die japanische Landeswährung liegt kurzzeitig über 160 Yen pro Dollar – und stabilisiert sich innerhalb von einer Stunde. Eine normale Marktreaktion? Die Verantwortlichen bleiben auffällig zurückhaltend.
Düsseldorf. Extrem starke Kursschwankungen des Yen haben zum Wochenauftakt erneute Spekulationen um eine Intervention von politischer Seite ausgelöst. Die japanische Landeswährung notierte am Montag kurzzeitig über der Marke von 160 Yen pro Dollar. Im weiteren Verlauf stabilisierte sie sich und lag am Mittag bei etwa 156 Yen pro Dollar.
Der Yen verliert bereits seit Monaten an Wert, der Verfall hat sich in den vergangenen Wochen noch beschleunigt. Mitte März lag er erstmals über 150 Yen pro Dollar, in der Folge passierte er mehrfach vermeintliche Schlüsselmarken. Marktteilnehmer hatten daher erwartet, dass das Finanzministerium die eigene Währung stabilisieren könnte.
Allerdings ist unklar, ob dies am Montag tatsächlich erfolgt ist. Das Finanzministerium äußerte sich nicht, auch der für Währungsfragen zuständige Vizefinanzminister Masato Kanda lehnte auf Nachfrage von Journalisten eine Stellungnahme ab.
Japanische Feiertage: Idealer Zeitpunkt für Intervention
Zumindest sind Kursbewegungen dieser Art am Devisenmarkt äußerst ungewöhnlich. Analysten vermuten daher, dass es Stützungskäufe gab. „Die Bewegung weist alle Merkmale einer tatsächlichen Intervention auf, und es gibt keinen besseren Zeitpunkt dafür als einen japanischen Feiertag“, sagte Tony Sycamore, Marktanalyst beim Finanzhaus IG in Sydney, der Nachrichtenagentur Reuters.