Großer Tanklogistiker

Hackerangriff setzt Shell-Zulieferer außer Gefecht

02.02.2022
Lesedauer: 2 Minuten
Tanklaster an einer Shell-Tankstelle (Symbolbild): Aktuell könne das Unternehmen die Ausfälle in der Versorgungskette mit anderen Zulieferern kompensieren. (Quelle: Frank Hoemann/imago images)

Absoluter Stillstand: Ein Cyber-Angriff hat den Tanklogistiker Oiltanking lahmgelegt. Kein Laster kann mehr be- oder entladen werden, die Störung könnte Wochen dauern. Zu den Kunden gehört auch die Tankstellenkette Shell. 

Ein Hackerangriff hat den Tanklogistiker Oiltanking, der unter anderem den Großkonzern Shell beliefert, empfindlich getroffen. Das bestätigte das Unternehmen am Montag dem „Handelsblatt“. Auch der Mineralölhändler Mabanaft, wie Oiltanking ein Tochterunternehmen der Hamburger Firmengruppe Marquard & Bahls, ist betroffen.

Der Hackerangriff führt zu Stillstand bei dem Tankstellenzulieferer. 13 Tanklager betreibt Oiltanking in Deutschland, 2019 lag der Gesamtdurchsatz bei rund 155 Millionen Tonnen. Die Kunden sind vor allem mittelständische Tankstellen, aber eben auch der Großkonzern Shell. 

Durch den Hackerangriff sind alle Be- und Endladesysteme der Tanklaster außer Gefecht. Denn diese sind zum größten Teil automatisiert und können nicht manuell bedient werden. Das Unternehmen arbeite an einer Lösung des Problems, Spezialisten seien im Einsatz.

Cyber-Angriff könnte Zulieferer langfristig ausfallen lassen

Kurzfristig dürften die Verbraucher den Hacking-Angriff nicht an der Zapfsäule bemerken. Der Geschäftsführer des Unabhängigen Tanklagerverbands, Frank Schaper, sagte dem „Handelsblatt“: „Die Versorgung der Bundesrepublik Deutschland mit Kraft-, Heiz- oder Brennstoffen ist durch den Angriff nicht gefährdet.“ 

In Deutschland gibt es knapp 100 Standorte von unabhängigen Tanklagerfirmen, die sich auf 26 Firmen verteilen. Die 13 Standorte von Oiltanking machen also nur einen geringen Teil der Infrastruktur aus.

Shell kann Loch in der Versorgungskette ausgleichen

Dennoch: IT-Experten warnen, dass die Störungen durch solche Hacking-Angriffe Wochen oder teilweise Monate dauern können. In diesem Fall wären Versorgungsengpässe bei Tankstellen nicht mehr auszuschließen, auch Raffinerien, die ihre Produkte in Tanklager einlagern müssen, könnten in Schwierigkeiten geraten.

Shell sieht aktuell aber noch keinen Grund zur Sorge. „Mögliche Auswirkungen auf unsere Versorgungsketten können zum gegenwärtigen Zeitpunkt über alternative Ladepunkte ausgeglichen werden“, sagte das Unternehmen auf Anfrage des „Handelsblatts“.

Das könnte Sie auch interessieren

Minister in BILD
01.10.2024
"Souveränitätsgesetz"
03.10.2024
Größte Zeitung Italiens warnt
30.09.2024

Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

18 + 15 =

Weitere Artikel aus der gleichen Rubrik

Größte Zeitung Italiens warnt
30.09.2024

Neueste Kommentare

Trends

Alle Kategorien

Kategorien