Mit dm gründete Götz Werner eine der führenden Drogeriemarktketten – nun ist er im Alter von 78 Jahren gestorben. Werner war ein Befürworter des bedingungslosen Grundeinkommens – für das er vehement warb.
Der Gründer der Drogeriemarktkette dm, Götz Werner, ist tot. Er starb heute im Alter von 78 Jahren, wie das Unternehmen mitteilte. Seine Familie erklärte, seine Kräfte hätten in den zurückliegenden Monaten kontinuierlich nachgelassen. Der Vorsitzende der Geschäftsführung, Christoph Werner, sagte, sein Vater sei friedlich verstorben.
Drogerist von Anfang an
Götz Werner wurde am 5. Februar 1944 in Heidelberg geboren. Er absolvierte eine Drogistenlehre in Konstanz und trat nach abgeschlossener Ausbildung zunächst in die väterliche Drogerie Werner ein. 1973 gründete er seine erste dm-Drogerie.
Der deutsche Jugendmeister im Rudern hat mit dm eine Drogeriemarktkette erschaffen, die heute in 14 europäischen Ländern aktiv ist. Mehr als 66.000 Menschen arbeiten für dm. Der Umsatz beläuft sich nach Angaben des Unternehmens auf 12,3 Milliarden Euro.
„Seine Vision von Rahmenbedingungen, die Menschen in die Lage versetzen, sich ins Unternehmen einzubringen und ihren individuellen, selbstbestimmten Lebensweg zu finden, gab seinem Innovationsdrang Richtung und Durchschlagskraft“, erklärte das Unternehmen.
Bedingungsloses Grundeinkommen
Seit Anfang der 1990er Jahre und – verstärkt nach seinem Abschied aus der operativen Verantwortung der Firma im Jahr 2008 – widmete Werner sich dem Projekt bedingungsloses Grundeinkommen. Er warb für die Idee in Vorträgen und Diskussionsbeiträgen. Werner sah darin einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag, um auch in Zeiten zunehmender Globalisierung, Digitalisierung und Automatisierung den Menschen Freiraum für Eigeninitiative und Teilhabe am Leben der freien Bürgergesellschaft zu ermöglichen.
„Dass er die Vollendung dieser Idee nicht mehr erleben würde, war ihm stets bewusst“, heißt es in der Mitteilung über seinen Tod. Gleichwohl habe er sich dafür mit großer Energie eingesetzt, weil er sie für sich als richtig und sinnvoll erkannte.
Auch in der akademischen Welt fasste Werner Fuß. Die Universität Karlsruhe beauftragte ihn im Mai 2005 mit der Leitung des Instituts für Entrepreneurship und verlieh ihm den Professoren-Titel.