Klimaziele

Die deutsche Autoindustrie will von den Ölkonzernen E-Fuels

21.08.2024
Lesedauer: 2 Minuten
Die Spritpreise dürften in Zukunft immer teurer werden. Foto: dpa

Die EU setzt zwar auf Elektromobilität. Dennoch wird es auch nach 2035 noch Autos mit Verbrennungsmotoren geben. Der VDA macht daher Druck auf die Mineralölkonzerne.

Brüssel, Düsseldorf, München. Die deutsche Autoindustrie fordert eine deutlich schnellere Einführung von alternativem Sprit. So soll die Mineralölindustrie ab 2045 nur noch synthetischen Treibstoff oder Wasserstoff anbieten, fordert der Branchenverband VDA – begleitend zur Mobilitätswende hin zum elektrischen Fahren.

Synthetisch gewonnene Kraftstoffe können mit grünem Strom aus Wasser und CO2 produziert werden, was sie besser für die Klimabilanz macht als herkömmlicher Sprit. „Die Politik ist aufgefordert, Anreize für den Hochlauf erneuerbarer Energieträger festzuschreiben und somit Investitionen zu gewährleisten und zu fördern“, sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller dem Handelsblatt.

Der Verband hat am Mittwoch seine Vorstellungen in einem Positionspapier formuliert. Konkret will die Lobby der Autohersteller und ihrer Zulieferer die Spielregeln zwischen alternativen und fossilen Energieträgern ändern:

Der Hebel für diese Forderungen ist die von der EU festgelegte Erneuerbare-Energien-Richtlinie, die Deutschland derzeit in nationales Recht umsetzen muss. „Die geforderten höheren Treibhausgasminderungsquoten wären ein wichtiges Signal“, sagt der Hauptgeschäftsführer des Wirtschaftsverbands Fuels und Energie, Christian Küchen.

Die ehrgeizigen Quoten könnten jedoch nur erfüllt werden, wenn sie von weiteren Maßnahmen begleitet würden. Als Möglichkeit sieht der Verband hierfür eine Energiesteuerreform, die erneuerbare Kraftstoffe steuerlich entlastet, oder eine Förderung bei der Einführung neuer Kraftstofftechnologien.

EU verhängt strenge Klimaziele

Die EU hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu sein, und einzelnen Industrien strenge Vorgaben gemacht. Deutschland will sogar ab 2045 klimaneutral sein. In der EU können daher ab 2035 keine Neuwagen mit Verbrennungsmotor mehr zugelassen werden.

Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) hat zwar bereits angekündigt, bei der Revision des Gesetzes 2026 Ausnahmen zu schaffen, wenn Autos mit Verbrennungsmotor mit den synthetischen E-Fuels betrieben werden. Grundsätzlich setzt die EU aber auf den vollelektrischen Antrieb.

In Deutschland stagniert der Verkauf von Elektroautos jedoch – auch weil die Bundesregierung Förderungen gekürzt hat und der Ausbau der Ladestationen stockt. Bis 2035 aber werden die Emissionsvorgaben für Neufahrzeuge schrittweise verschärft – auch um den Verkauf von Elektrofahrzeugen zu fördern.

» Lesen Sie auch: Von der Leyen will E-Fuels ermöglichen – kommt jetzt die Verbrenner-Wende?

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