Um Stromausfälle beim Übergang auf erneuerbare Energien zu vermeiden, sind Back-up-Kraftwerke notwendig. Für deren Bau fehlt nach Expertenangeben aber viel Geld.
Berlin. Die Finanzierungslücke bei den für das Stromversorgungssystem wichtigen Back-up-Kraftwerken ist beträchtlich. Das belegt eine Analyse des Energiewirtschaftlichen Instituts an der Uni Köln (EWI) für das Handelsblatt. EWI-Experte Philipp Kienscherf sagte dem Handelsblatt, bis 2030 könnten „für den Neubau von Kraftwerken in Deutschland rechnerische Deckungsbeiträge in Höhe von rund 60 Milliarden Euro fehlen“. Diese Deckungsbeiträge würden sich durch Erlöse auf dem Strommarkt nicht erwirtschaften lassen. Für die Investitionen müssten daher „andere Anreizinstrumente gefunden werden“, sagte Kienscherf. Mit anderen Worten: Der Staat muss Geld anbieten.
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Das EWI nennt damit einen Preis, den die Kraftwerksstrategie hätte, an der Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) seit Monaten ohne konkrete Ergebnisse arbeitet. Die Kraftwerksstrategie soll die Bedingungen definieren, zu denen der Bau von Back-up-Kraftwerken mit einer installierten Leistung von bis zu 25 Gigawatt (GW) gefördert wird. Die Kraftwerke sollen nach der ursprünglichen Planung bis 2030 fertiggestellt sein und immer dann zum Einsatz kommen, wenn Windräder und Photovoltaik-Anlagen nicht ausreichend Strom produzieren, um den Bedarf zu decken.