Aktivistische Investoren starten vor allem in Europa wieder mehr aggressive Kampagnen. Sie zielen verstärkt auf Rendite durch mehr Umweltschutz.
Düsseldorf Europäische und speziell deutsche Unternehmen rücken immer stärker ins Visier sogenannter aktivistischer Investoren. Nach einer kurzen Flaute im vergangenen Jahr haben einflussnehmende Hedgefonds wieder deutlich mehr Angriffe auf Unternehmen in Europa gestartet, während die Zahl in den USA rückläufig ist.
Bisher gab es 2021 ein Viertel mehr derartiger Vorstöße in Europa, ermittelte die Beratungsgesellschaft Alvarez & Marsal. Sie erstellt jedes Jahr einen „Activist Alert“, bei dem allein in Europa 1600 börsennotierte Unternehmen auf Investoreneinfluss analysiert werden. Die Untersuchung ist in der Branche anerkannt und liegt dem Handelsblatt exklusiv vor.
Die Analyse zeigt: Deutsche Unternehmen werden zu einem Hauptangriffsziel für aktivistische Investoren. Zudem verändert sich die Stoßrichtung. Bislang ging es den Fonds vorwiegend um eine höhere Ausschüttung oder Abspaltung von Firmenteilen. Jetzt drängen die Investoren verstärkt auf Verbesserungen bei den sogenannten ESG-Themen, also etwa Nachhaltigkeit und Umweltschutz.