Vor allem EU-Raum schwächelt

Deutsche Exporte im Februar schlechter als erwartet

08.04.2024
Lesedauer: 2 Minuten
Gen USA waren im Vergleich deutlich mehr Waren unterwegs, gen China dagegen weniger als zuvor. (Foto: picture alliance/dpa)

Aufgrund der Weltkonjunktur prognostizieren Ökonomen für Februar bereits rückläufige deutsche Exporte. Nun ist klar, dass das Minus noch größer ausfällt. Dabei brummen vor allem die Auslieferungen in die USA. Schwach sieht es dagegen bei Lieferungen nach China und in EU-Staaten aus.

Die Geschäfte der deutschen Exporteure sind im Februar wegen der sinkenden Nachfrage aus Europa und China überraschend schlecht gelaufen. Ihre Ausfuhren fielen um 2,0 Prozent im Vergleich zum Vormonat auf 132,9 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Rückgang von 0,5 Prozent gerechnet. Im Januar waren die Ausfuhren noch um kräftige 6,3 Prozent gestiegen.

Die Importe legten dagegen im Februar überraschend um 3,2 Prozent und damit den zweiten Monat in Folge zu. Hier waren Beobachter von einem Minus von 1,0 Prozent ausgegangen. Allerdings wurde bei den Importen innerhalb eines Jahres ein Minus von 8,7 Prozent auf 111,5 Milliarden Euro verzeichnet.

Das globale Konjunkturumfeld bleibe für die exportabhängige deutsche Wirtschaft „herausfordernd“, sagte LBBW-Ökonom Jens-Oliver Niklasch angesichts dieser Entwicklung. Besonders schlecht lief im Februar das Geschäft mit den EU-Mitgliedstaaten: Die Exporte dorthin sanken um 3,9 Prozent auf 72,9 Milliarden Euro. Die Exporte in Länder außerhalb der EU stiegen dagegen leicht um 0,4 Prozent auf 60,0 Milliarden Euro.

Sprunghaftes Importplus in die USA

Wichtigstes Abnehmerland von Waren „Made in Germany“ blieben die USA. Das Geschäft mit der weltgrößten Volkswirtschaft wuchs um 10,2 Prozent auf 13,8 Milliarden Euro. Die Ausfuhren nach China nahmen dagegen um 0,6 Prozent auf 8,0 Milliarden Euro ab, die nach Großbritannien sanken um 2,0 Prozent auf 6,6 Milliarden Euro.

Die Stimmung in der deutschen Exportindustrie hat sich im März allerdings deutlich aufgehellt, was Experten auf eine bessere Entwicklung hoffen lässt. Das Barometer für die Exporterwartungen legte auf minus 1,4 Punkte zu, von minus 7,0 Punkten im Februar, wie das Münchner IFO-Institut bei seiner Unternehmensumfrage herausfand. Das ist der zweite Anstieg in Folge und der höchste Wert seit Mai 2023. „Der Welthandel dürfte in den kommenden Monaten anziehen“, kommentierte der Leiter der IFO-Umfragen, Klaus Wohlrabe, die Entwicklung. „Die deutsche Exportwirtschaft hofft, davon zu profitieren.“

Quelle: ntv.de, als/dpa/rts

Das könnte Sie auch interessieren

Für Energiekonzern
01.12.2024
EU-Plan gescheitert
29.11.2024
ARD-Show "Die 100"
26.11.2024
Abstimmung über neue EU-Kommission
27.11.2024

Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

vier + 3 =

Weitere Artikel aus der gleichen Rubrik

Nach Berichten über Menschenrechtsverletzungen in Uiguren-Region
27.11.2024
Thyssenkrupp-Krise
26.11.2024

Neueste Kommentare

Trends

Alle Kategorien

Kategorien