Die Deutsche Bank hat ihren Gewinn binnen Jahresfrist nahezu versechsfacht. Unterm Strich blieben bei Deutschlands größtem Geldhaus 1,1 Milliarden Euro hängen.
Die verschlechterte Wirtschaftslage hat der Deutschen Bank nichts anhaben können. Das im DAX notierte Geldhaus hat im dritten Quartal überraschend einen weiteren Milliardengewinn erzielt. Es war der neunte Quartalsgewinn in Folge.
Deutsche Bank übertrifft Erwartungen
Unter dem Strich entfiel auf die Aktionäre ein Gewinn von gut 1,1 Milliarden Euro. Das ist fast das Sechsfache des Vorjahresgewinns (plus 475 Prozent). Damit übertraf die Deutsche Bank den Marktkonsens deutlich. Analysten hatten im Schnitt nur mit einem Gewinn von 835 Millionen Euro gerechnet.
Konzernchef Christian Sewing spricht von einem „herausragendem Ergebnis“ und verweist dabei auch auf den Vorsteuergewinn von 1,6 Milliarden Euro. „Das ist nicht nur beinahe drei Mal so viel wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Es ist auch das beste Ergebnis in einem dritten Quartal seit 2006. Der Neunmonatsgewinn, der vor Steuern 4,8 Milliarden Euro betrug, ist der höchste seit elf Jahren“, so Sewing.
Sewing hält an Renditeziel fest
Nach diesen Ergebnissen sieht der Vorstandschef sein Institut „voll auf Kurs“, die Ziele für das laufende Jahr zu erreichen. Damit rechnet Sewing weiter mit einer Rendite von acht Prozent auf das materielle Eigenkapital.
„Nach drei Quartalen liegen wir sogar leicht über diesem Wert. Wir können also tatsächlich schaffen, was viele Beobachter bis weit ins laufende Jahr hinein für unerreichbar gehalten hatten“, betonte der Manager. In den ersten neun Monaten lag die Rendite auf das materielle Eigenkapital bei 8,1 Prozent. Ein Jahr zuvor hatte sie lediglich 4,8 Prozent erreicht.
Deutsche Bank profitiert von steigenden Zinsen
Sewings Optimismus liegt nicht zuletzt an den sprudelnden Einnahmen. Die Gesamterträge stiegen um 15 Prozent auf 6,9 Milliarden Euro. Dabei spielt der Deutschen Bank auch die – angesichts rekordhoher Inflationsraten – restriktivere Geldpolitik der Notenbanken in die Hände.
Dank der gestiegenen Zinsen hält der Manager es jetzt für möglich, dass die gesamten Erträge in diesem Jahr die bisherige Prognose von 26 bis 27 Milliarden Euro übertreffen.
Auf das erhöhte Risiko für Kreditausfälle reagierte die Bank derweil mit einer Risikovorsorge in Höhe von 350 Millionen Euro – das Dreifache wie im Vorjahresquartal, als die Risikovorsorge noch 117 Millionen Euro betrug.
Deutsche-Bank-Aktie springt hoch
An der Börse kommen die Quartalsergebnisse der Deutschen Bank gut an. Auf der Handelsplattform Tradegate zieht der DAX-Titel um knapp drei Prozent auf 9,62 Euro an. Gute Nachrichten können die Deutsche-Bank-Aktionäre in der Tat gut gebrauchen. Die Aktie befindet sich in einem Abwärtstrend, hat allein seit Jahresbeginn knapp 30 Prozent ihres Werts eingebüßt.