Gold

Darum besitzt Deutschland den zweitgrößten Goldschatz der Welt

26.03.2024
Lesedauer: 2 Minuten
Goldschatz der Bundesbank: Wertvoll aber unrentabel. Foto: dpa

Der Goldpreis steigt auf neue Rekorde – das freut den Bund besonders. Denn er besitzt mit mehr als 3500 Tonnen den zweitgrößten Goldschatz der Welt. Was bringt das eigentlich?

Frankfurt. Gleichzeitig hohe Zinsen und ein hoher Goldpreis? Bislang galt das eigentlich als undenkbar. Denn Edelmetall und Zinsen sind negativ korreliert: Steigen die Zinsen, sinkt der Goldpreis, weil Gold keine laufenden Erträge erbringt – im Gegensatz etwa zu sicheren Assets wie US-Staatsanleihen. Wenn zehnjährige US-Staatsanleihen also wie aktuell mit über vier Prozent verzinst sind, sollte der Goldpreis eigentlich fallen.

Tatsächlich aber geschieht das Gegenteil. Seit Mitte Februar hat der Goldpreis mehrere Rekorde sowohl in Dollar als auch in Euro aufgestellt

Der Bund kann sich besonders darüber freuen: Denn mit 3352 Tonnen in fast 270.000 Goldbarren hält er den zweitgrößten Goldschatz der Welt – vor Italien, Frankreich, Russland, China und der Schweiz. Bei dem aktuellen Goldpreis entspricht das mehr als 200 Milliarden Euro. 

Nur die USA halten mit mehr als 8100 Tonnen noch mal viel mehr Goldreserven, das Gros davon liegt in der legendären Schatzkammer Fort Knox in Kentucky. 

Die Historie: Wo das Gold herkommt

Dass die Bundesrepublik so viel Gold besitzt, hat vor allem historische Gründe. Über das Ende des Zweiten Weltkriegs hinaus, bis 1951, verfügte der Bund noch über keinerlei Goldreserven. Mit dem deutschen Wirtschaftswunder änderte sich das: Hohe Handelsüberschüsse dank vieler Exporte und ein starkes Wirtschaftswachstum führten in den 1950er- und 60er-Jahren dazu, dass der Bund große Reserven aufbauen konnte – bis auf das Rekordniveau von 4033 Tonnen im Jahr 1968.

Dazu wurde Deutschland ab 1952 Teil des Bretton-Woods-Systems, der Währungsordnung der Nachkriegszeit, die eine Hinterlegung der Leitwährung US-Dollar mit Gold vorschrieb. So gab man einer Feinunze Gold einen festen Wert von 35 Dollar. Länder mit Leistungsbilanzdefiziten beglichen ihre Schulden bei jenen mit Überschüssen dann in Gold, Deutschland nutznießte.

Die Vorräte dienten damals vor allem dazu, das Vertrauen der eigenen Bevölkerung und der internationalen Gemeinschaft in die noch junge Deutsche Mark zu stärken. Denn im Notfall konnte die Bundesbank Gold und Dollar verkaufen, um den Wert der D-Mark zu stützen.

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