Großteil in Deutschland

Chemiekonzern streicht 2.000 Stellen

Lesedauer: 2 Minuten
Industrieanlagen von Evonik (Archivbild): Insgesamt beschäftigt der Konzern 33.000 Mitarbeiter. (Quelle: IMAGO/Christoph Hardt/imago)

Neustrukturierung der Verwaltung: Evonik streicht Hunderte Stellen, die meisten davon im Inland. Vor allem auf einer Ebene sollen viele Stellen entfallen.

Der Chemiekonzern Evonik streicht im Zuge eines großangelegten Verwaltungsumbaus viele Stellen. „Weltweit sollen bis zu 2.000 Stellen entfallen, davon überproportional viele Führungspositionen“, teilte der Konzern am Montag mit. In Deutschland seien davon rund 1.500 Stellen betroffen. Insgesamt beschäftigt der Konzern 33.000 Mitarbeiter.

Evonik hatte im September angekündigt, die Verwaltung auf Basis eines zu erarbeitenden Modells spürbar straffen zu wollen. „Die erste Phase ist jetzt abgeschlossen“, hieß es am Montag. Die Zahl der Hierarchieebenen unterhalb des Vorstands werde auf maximal sechs verringert. Prüf- und Freigabeverfahren sollen erheblich beschleunigt werden.

Die Kosten sollen mit dem Programm bis 2026 um rund 400 Millionen Euro gedrückt werden, der Konzern soll schlanker und effizienter werden. Erste Auswirkungen werde es bereits 2024 geben. Nach einem Einbruch von Umsatz und Gewinn im vergangenen Jahr rechnet Evonik 2024 mit nur geringem Wachstum.

„Die vielen Krisen weltweit haben uns das Ergebnis verhagelt“

„Für das Jahr 2024 erwartet Evonik bisher keine echte konjunkturelle Erholung“, teilte der Konzern mit. Der operative Ertrag (bereinigtes Ebitda) werde bei einem Umsatz von 15 bis 17 Milliarden Euro voraussichtlich in einer Spanne von 1,7 bis zwei Milliarden Euro liegen. Sachinvestitionen würden zudem begrenzt.

Im vergangenen Jahr hatte Evonik in der Branchenkrise deutlich Federn gelassen. Der Konzern, der Produkte von Aminosäuren für die Tiermast bis hin zu Lipiden für Impfstoffe herstellt, hatte ein bereinigtes Ebitda von knapp 1,7 (Vorjahr: 2,5) Milliarden Euro bei einem um 17 Prozent auf 15 Milliarden Euro geschrumpften Umsatz eingefahren.

Die Anteilseigner rund um die Essener RAG-Stiftung sollen trotz des Gewinneinbruchs eine unveränderte Dividende von 1,17 Euro je Aktie erhalten. „Die vielen Krisen weltweit haben uns das Ergebnis verhagelt“, sagte Vorstandschef Christian Kullmann. Insgesamt sei Evonik aber „mit einem blauen Auge davongekommen“. Die Rahmenbedingungen würden indes „nicht leichter“: „Daher werden wir unseren grundlegenden Konzernumbau fortsetzen“, betonte Kullmann.

Verwendete Quellen

  • Nachrichtenagenturen Reuters und dpa

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