Die Aspirin-Sparte Consumer Health bekommt einen neuen Chef. Zudem soll US-Fondsmanager Jeff Ubben Aufsichtsrat werden. Er gilt als zurückhaltend, hinterfragt aber Bayers Struktur.
Düsseldorf. Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer leitet personelle Wechsel an wichtigen Positionen ein. Der langjährige Chef der Sparte Consumer Health, Heiko Schipper, verlässt das Unternehmen Ende April, wie Bayer am Donnerstag mitteilte. Zudem soll der bekannte amerikanische Fondsmanager Jeff Ubben zusammen mit zwei Managerinnen aus den USA in den Bayer-Aufsichtsrat einziehen. Ubben gilt als aktivistischer Investor.
Beide Personalien sind bemerkenswert. Schipper, 54, steht an der Spitze der Division mit den rezeptfreien Medikamenten rund um Aspirin. Mehrere Investoren hatten zuletzt die Abspaltung oder den Verkauf der Sparte gefordert, damit die hochverschuldete Bayer AG mehr Geld in die Kasse bekommt. CEO Bill Anderson will in der kommenden Woche seine Zukunftspläne für Bayer auf einem Kapitalmarkttag vorstellen.
Das wirft die Frage auf, ob der Abgang von Schipper mit den Debatten um die Zukunft der Aspirin-Sparte und dem anstehenden Kapitalmarkttag zusammenhängt. In Unternehmenskreisen wird dies verneint. Insider nennen andere Gründe für den Abgang.
So habe sich der Niederländer Schipper beim anstehenden Führungswechsel im vorigen Jahr um den Vorstandsvorsitz bei Bayer beworben. Er kam aber bei der Neubesetzung zu seiner Enttäuschung nicht zum Zuge – das Rennen machte Bill Anderson.