Änderungen in den Filialen

Bank plant Revolution für Millionen Kunden: Aus für Bargeld und Filialen

19.10.2022
Lesedauer: 3 Minuten

Schon wieder müssen Verbraucher sich auf Änderungen bei einer Bank einstellen. Diesmal betrifft es vor allem Bargeld.

Dortmund – Steht eine Revolution bei Banken bevor? Zumindest in den Volks- und Raiffeisenbanken stehen bald wohl große Veränderungen an. Zum 1. Dezember sollen im ersten Gebiet sämtliche Filialen geschlossen werden. Der Bargeldverkehr wird ebenfalls eingestellt. Das könnte bundesweite Folgen haben.

Volksbank: Raiffeisenbank gibt ab Dezember 2022 kein Bargeld mehr aus

„Ein- und Auszahlungen in der Filiale (Schalter sowie Geldautomat) sind in Zukunft nicht mehr möglich“, soll es in einem Schreiben heißen, das Kunden von der Raiffeisenbank Hochtaunus erhalten haben. Das zur Volksbank zugehörige Geldinstitut stellt für Kunden somit das Geschäft mit dem Bargeld im Grunde komplett ein.

Diese Entwicklung kommt wahrscheinlich nicht für alle überraschend, denn die Zahlungen mit Bargeld gehen seit Jahren stetig zurück. Das zeigt sich logischerweise auch an den Geldautomaten, wie die Raiffeisenbank offenlegt. „Zuletzt hatten wir nur noch zwei Besucher pro Stunde“, erklärt Achim Brunner, der Vorstandsvorsitzende der Bank gegenüber dem Finanzmagazin Biallo.

Die Zahl der Bargeldabhebungen haben nur noch bei unter zehn pro Tag in allen Filialen der Raiffeisenbank gelegen. „Wir haben alle Kunden angeschrieben. Es gab nur vereinzelte Reaktionen“, so Brunner weiter.

Raiffeisenbank Hochtaunus stellt Bargeldverkehr ein und schließt Filialen – zieht Volksbank nach?

Die zur Volksbank zugehörige Raiffeisenbank Hochtaunus zieht nun offenbar ihre Konsequenzen daraus. Sie verabschiedet sich vom klassischen Geschäftsmodell: Zum 1. Dezember sollen sämtliche Filialen dicht gemacht werden, nur die Zentrale soll bestehen bleiben.

Obwohl dieser Umschwung bisher eher regional stattfindet, könnte er dennoch Auswirkungen auf weitere Gebiete der Volksbank haben. Oder aber für starke Diskrepanzen sorgen, wie das Online-Magazin Nordbayern vermutet. Die Bank arbeite nämlich eigentlich nach dem Regionalprinzip und sollte dabei auch Geldgeschäfte für Menschen in ihrem Geschäftsgebiet möglich machen.

Volksbank will digitaler werden – Schließen bald noch mehr Filialen?

Aber die Nachfrage sinke nun mal. Kapazitäten und Ressourcen sollen daher umverteilt werden, um Kunden letztendlich wieder einen Mehrwert zu bieten. Denn vor allem das Kundenverhalten habe sich in den letzten Jahren stark verändert, meint Brunner. So würden Verbraucher zwar keine Kontoführungskosten zahlen wollen, Beratung sei aber weiterhin erwünscht.

Und diese müsse nicht unbedingt in einer Filiale passieren. Die Volksbank und Raiffeisenbank wollen sich daher im digitalen Bereich neu ausrichten. Ein „OnlineOnly“-Konto wird bereits bundesweit angeboten und Beratungen werden bereits per Telefon oder in Beratungszentren durchgeführt.

Aber wie sieht es mit der generellen Bargeld-Versorgung der Kunden aus? Die geschlossenen Standorte sollten hier nicht unbedingt zu Einbußen führen, schätzt Brunner. Mittlerweile gibt es in vielen Supermärkten die Möglichkeit, kostenfrei Bargeld abzuheben. Rewe bietet sogar einen Geldautomaten für Kryptowährungen an.

Rubriklistenbild: © Michael Gstettenbauer/Imago

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