Die Entlassungswelle bei Amazon fällt größer aus, als bislang bekannt war: Tausende Beschäftigte des kriselnden Konzerns verlieren ihren Job. Es ist der größte Stellenabbau der Unternehmensgeschichte.
Der Stellenabbau beim Online-Versandhändler Amazon fällt deutlich größer aus als bislang bekannt. Vorstandschef Andy Jassy kündigte am Mittwochabend (Ortszeit) in einem Memo an die Beschäftigten die Streichung von mehr als 18.000 Stellen an.
Im November war von rund 10.000 Jobs die Rede gewesen, allerdings waren damals bereits weitere Streichungen angekündigt worden. Der Stellenabbau ist der größte der Unternehmensgeschichte. Amazon hatte seine Beschäftigtenzahl im Zuge der Coronapandemie, als der Onlinehandel sprunghaft anstieg, deutlich aufgestockt.
Im ersten Quartal 2022 waren 1,62 Millionen Menschen für das Unternehmen tätig. Seitdem sank die Mitarbeiterzahl wieder, Ende September betrug sie 1,54 Millionen Beschäftigte weltweit. Nicht mit eingerechnet sind Saisonarbeitskräfte, die bei Amazon etwa während der Weihnachtszeit arbeiten.
Im dritten Quartal 2022 ging der Nettogewinn um neun Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurück. Für das vierte Quartal erwartet Amazon ein für seine Verhältnisse schwaches Wachstum zwischen zwei und acht Prozent im Jahresvergleich und einen operativen Gewinn zwischen 0 und 4 Milliarden Dollar gegenüber 3,5 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Der Konzern will seine Jahresbilanz am 1. Februar vorlegen.
Die steigende Inflation und die drohende Rezession machen der gesamten Technologiebranche zu schaffen. Zuletzt hatte eine Reihe von Technologieunternehmen umfangreiche Stellenstreichungen angekündigt oder vollzogen. Gerade erst hat beispielsweise der Softwarekonzern Salesforce den Abbau von zehn Prozent seiner Stellen angekündigt.
bbr/dpa/Reuters/AFP