Corona noch zu gefährlich

Wiesn 2021 vor Absage! Söder reagiert auf Reiter-Aussage – und erklärt nächste Schritte bis zur Entscheidung

28.04.2021
Lesedauer: 4 Minuten
Markus Söder (CSU,r), Ministerpräsident von Bayern zusammen mit Dieter Reiter (SPD), Münchner Oberbürgermeister.© Tobias Hase/dpa

Das Oktoberfest steht auch 2021 coronabedingt vor einer Absage. Münchens OB Dieter Reiter glaubt nicht, dass die Wiesn in fünf Monaten wie geplant stattfinden wird.

Corona: Söder äußert sich zu Oktoberfest – und erklärt Fahrplan bis zur Entscheidung

Update vom 27. April, 14.01 Uhr: Auf seiner Pressekonferenz zur Corona-Lage in Bayern äußerte sich CSU-Chef Söder auch zu den jüngsten Aussagen des Münchner OBs Reiter zum Oktoberfest: „Ich teile die Ansichten“, so Söder. Es spreche sehr viel dafür, Zweifel zu haben. Man werde in den nächsten Tage Gespräche führen. Ziel sei es, dann auch eine Entscheidung für Bayern zu fällen, wonach sich andere Volksfeste richten könnten. Dennoch sei das Oktoberfest ein besonderer Fall, da hier ein „globales“ Publikum vorhanden sei.

Corona: Oktoberfest vor Absage? Reiter kündigt Gipfel mit Söder an

Update vom 27. April, 11.25 Uhr: Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hat sich jetzt auch auf offiziellem Weg zum Oktoberfest 2021 gemeldet. Er werde sich zeitnah mit CSU-Chef Söder treffen, so Reiter. „Die Entscheidung, ob die Wiesn in diesem Jahr stattfinden kann oder ein zweites Mal in Folge ausfallen muss, ist noch nicht getroffen. Zum Thema große Volksfeste werde ich mich in Kürze mit dem bayerischen Ministerpräsidenten besprechen, da es ja sinnvoll wäre – wie im letzten Jahr auch – die Entscheidung mit Blick auf alle großen bayerischen Volksfeste einheitlich zu treffen. Das Oktoberfest ist das größte Volksfest der Welt, deshalb gilt es natürlich auch, die weltweite Entwicklung der Pandemie zu berücksichtigen.“

Erstmeldung vom 27. April 2021

München – Oberbürgermeister Dieter Reiter (62, SPD) hat sich nahezu unmissverständlich zum Oktoberfest 2021 geäußert – und damit allen Wiesn-Fans einen Stich ins Herz versetzt. Nachdem das größte Volksfest der Welt bereits 2020 aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden musste, hatten viele – unter ihnen auch Reiter selbst, gehofft, dass die Lage sich bis zum Herbst diesen Jahres so weit verbessern würde, dass das Oktoberfest umsetzbar sei. Dies scheint jedoch angesichts der noch immer hohen Infektionszahlen weltweit und dem zu Beginn schleppenden Verlauf der Impfkampagne in Deutschland nun immer unwahrscheinlicher.

Oktoberfest 2021 vor Absage: OB Dieter Reiter glaub nicht mehr dran

Im Gespräch mit der Bild-Zeitung sagt Reiter nun: „Ich ging letztes Jahr fest davon aus, dass es die Wiesn 2021 geben wird. Die Hoffnung wird von Woche zu Woche schwächer, wenn man ehrlich ist.“ Stand heute könne die Wiesn nach den geltenden Regelungen nicht stattfinden. Die Corona-Neuinfektionen* weltweit seien noch immer hoch, das Pandemiegeschehen nicht wirklich am Abklingen. Es sei schwer vorstellbar, so Reiter, dass es dann „der Welt größtes Volksfest geben könne“.

Wiesn-Aus 2021: Harte Worte von OB Reiter – „Die Wahrscheinlichkeit ist groß…“

Obwohl es noch fünf Monate dauern würde, bis es im Schottenhamel-Festzelt auf der Theresienwiese in München* traditionell heißen würde: „O‘zapft is!“ muss nun möglichst bald eine Entscheidung über die Ausrichtung der Wiesn fallen. Denn das Oktoberfest benötigt mehrere Monate Vorlauf. Planung, Anmeldung der Schausteller, Aufbau – meist geht es schon im Juni in die heiße Phase. Reiter will nun im Mai gemeinsam mit Ministerpräsident Markus Söder (54, CSU) das Thema Wiesn klären. Doch der OB gibt sich wenig optimistisch: „Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass solche Feste aus infektiologischen Gründen nicht zu verantworten sind“, so Reiter. Es müssten schon „erdrutschartige Impfbewegungen stattfinden“, um an der aktuellen Lage etwas zu ändern.

Oktoberfest 2021 wird wohl ausfallen – Wirte und Schausteller erneut vor hartem Schlag

Bereits Ende März hatte Reiter sich wenig zuversichtlich zur Ausrichtung eines Oktoberfests im Jahr 2021* geäußert. Auch Münchens Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner (CSU) gab sich damals bereits wenig optimistisch. Man wolle die Marke Wiesn nicht beschädigen, sagte er im Gespräch mit der tz und warnte: „Die Wiesn darf nicht zu einem Ischgl werden.“

Für die Wirtsleute, vor allem aber auch für die Schausteller, die nun pandemiebedingt seit über einem Jahr nahezu unter einem Berufsverbot zu leiden haben, wäre die endgültige Absage der Wiesn ein schwerer aber erwartbarer Schlag. Ob es auch im Jahr 2021 einen „Wiesn-Ersatz“ wie den „Sommer in München“ aus dem Jahr 2020 geben wird, ist noch unklar. 

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