Bespitzelungsklage gegen Zeitung

Prinz Harry erscheint abermals vor Gericht

28.03.2023
Lesedauer: 2 Minuten
Auch der Londoner Regen hält ihn nicht ab: Prinz Harry kommt zur Vorverhandlung und hört sehr konzentriert zu. (Foto: picture alliance/dpa/AP)

Noch ist nicht klar, ob das Gericht die Klage britischer Prominenter gegen den „Daily Mail“-Verlag zulässt. Prinz Harry glänzt jedenfalls in London den zweiten Tag in Folge durch Anwesenheit. Das dürfte den Bespitzelungs-Vorwürfen der Kläger Gewicht verleihen.

Mit seiner Klage gegen den Verlag der „Daily Mail“ scheint es der britische Prinz Harry wirklich ernst zu meinen. Bereits den zweiten Tag in Folge erschien der 38-jährige Royal zur Vorverhandlung beim Gericht in London. Er und andere Promis, wie unter anderem Popstar Elton John, werfen den „Mail“-Journalisten vor, sie bespitzelt zu haben. Der Verlag ANL (Associated Newspapers Limited), zu dem auch die „Mail on Sunday“ und die „MailOnline“ gehören, streitet die Vorwürfe ab und argumentiert, sie seien ohnehin verjährt.

Harry erschien beim Londoner High Court im grauen Anzug mit passender Krawatte. Er wirkte konzentriert. Bei der mehrtägigen Vorverhandlung geht es darum, ob die Klage zum Hauptverfahren zugelassen wird. Die Kläger behaupten unter anderem, sie seien mithilfe von Wanzen abgehört worden, die an Fenstern oder in Autos versteckt wurden. Auch Telefongespräche seien abgehört worden.

Vorfälle zwischen 1993 und 2011

Zu den Klägern gehören neben Harry und Elton John auch die britischen Schauspielerinnen Liz Hurley und Sadie Frost, Johns Ehemann David Furnish und die Mutter eines Mordopfers. Der Anwalt David Sherborne erklärte in einer schriftlichen Eingabe an das Gericht, die Klägerinnen und Kläger seien „auf unterschiedliche Weise“ Opfer „zahlreicher rechtswidriger Handlungen“ geworden. Konkret listete er unter anderem das Abhören von Telefonaten und Sprachnachrichten, den Diebstahl von Telefonrechnungen und Patientenakten sowie Einbrüche auf. Die Vorfälle sollen sich zwischen 1993 und 2011, einige aber auch noch bis 2018, ereignet haben.

Die Klage ist nur eine von mehreren, die Harry und weitere britische Prominente gegen verschiedene Zeitungsverlage eingereicht haben. Im Mai beginnt ein Verfahren gegen den Verlag Mirror Group Newspapers (MGN), zu dem der „Daily Mirror“ gehört, wegen des angeblichen Abhörens von Telefonen. Das Vorverfahren ist bis Donnerstag angesetzt, mit einer Entscheidung über den Fortgang wird aber erst zu einem späteren Zeitpunkt gerechnet. Prinz Harry, der sich vor etwa drei Jahren vom engeren Kreis des Königshauses losgesagt hat, lebt inzwischen mit seiner Frau Meghan und seinen Kindern Prinz Archie und Prinzessin Lilibet im US-Bundesstaat Kalifornien.

Quelle: ntv.de, mau/dpa

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