Prozess um Fake-Übergriff

Jussie Smollett ermahnt Staatsanwalt

08.12.2021
Lesedauer: 2 Minuten
Hat Jussie Smollett seinen rassistischen Angriff nur vorgetäuscht? (Foto: imago images/ZUMA Wire)

Im Prozess um Jussie Smollett geht es um die Frage, ob der Schauspieler einen rassistischen und homophoben Angriff vorgetäuscht haben soll. Vor Gericht macht der ehemalige „Empire“-Star seinem Ärger nun freie Luft und unterbricht den Staatsanwalt.

Turbulente Szenen beim Prozess gegen den Schauspieler Jussie Smollett. Während er vom Staatsanwalt Dan Webb ins Kreuzverhör genommen wurde, unterbrach der ehemalige „Empire“-Darsteller den Juristen kurzerhand und bat ihn, dass N-Wort nicht mehr in den Mund zu nehmen. Dies würde ihn beleidigen. Wie der „Fox News“-Reporter Matt Finn aus dem Gerichtssaal twitterte, habe Webb das N-Wort zuvor aus den Akten vorgelesen.

„Können Sie das N-Wort aus Respekt vor jedem Afroamerikaner in diesem Raum buchstabieren? Sie haben dieses Wort sehr oft gesagt“, platzte es aus dem 39-Jährigen Smollett heraus. Webb selbst nahm sich die Kritik zu Herzen und machte einen Kompromissvorschlag: Smollett selbst soll aus den Akten zitieren. Dieser übernahm kurzerhand den Job des Staatsanwaltes, ohne das Schimpfwort direkt zu wiederholen.

Prozess um falsche Verdächtigung

Smollett steht derzeit in Chicago vor Gericht, da ihm Falschaussage und falsche Verdächtigung vorgeworfen wird. Er behauptet bis heute, auf offener Straße tätlich angegriffen, geschlagen sowie homophob und rassistisch beleidigt worden zu sein. Wie der Schauspieler am vergangenen Dienstag aussagte, soll es sich bei einem der vermeintlichen Angreifern um einen ehemaligen Freund handeln, mit dem er eine sexuelle Beziehung gehabt und gemeinsam mit ihm Drogen konsumiert habe.

Die mutmaßlichen Angreifer behaupten hingegen, dass es sich um eine inszenierte Szene handelte. Sie seien von Smollett zuvor für den Angriff beauftragt und bezahlt worden. Demnach sollten sie ihm eine Schlinge um den Hals ziehen und „This is MAGA country“ schreien, eine Anspielung auf die Trump-Parole „Make America Great Again.“ Dafür hätten sie von dem Schauspieler 3500 Dollar erhalten.

Zu einem ähnlichen Schluss kamen auch die Ermittler. Das angebliche Motiv von Smollett: mehr Aufmerksamkeit in den Medien. Der Angriff hatte in den USA zunächst für großes Aufsehen gesorgt, viele Prominente – darunter auch der spätere US-Präsident Joe Biden – sprangen Smollett öffentlich zur Seite. Die Schlussplädoyers im verworrenen Fall werden heute erwartet.

Quelle: ntv.de, lpe/spot

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