Vorwurf des Menschenhandels

Haft für Andrew Tate um 30 Tage verlängert

23.03.2023
Lesedauer: 2 Minuten
Andrew Tate und sein Bruder Tristan verlassen in Handschellen das Gericht in Bukarest (Foto vom 10. Januar 2023) Foto: Alexandru Dobre / AP

Der umstrittene Influencer Andrew Tate bleibt in Rumänien vorerst hinter Gitter. Rund ein halbes Jahr lang kann er ohne Anklage in Haft sein, während die Ermittlungen laufen. Das reizen die Behörden offenbar aus.

Ein rumänisches Gericht hat am Mittwoch zum vierten Mal entschieden, die Präventivhaft von Andrew Tate um weitere 30 Tage zu verlängern. Der umstrittenen Influencer wird wegen des Verdachts auf Menschenhandel und Vergewaltigung festgehalten.

Der 36-jährige Tate, ein britisch-amerikanischer Staatsbürger mit 5,4 Millionen Twitter-Followern, wurde Ende Dezember in der rumänischen Hauptstadt Bukarest festgenommen, zusammen mit seinem Bruder Tristan und zwei rumänischen Frauen.

Eine Sprecherin der rumänischen Behörde zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität (DIICOT), sagte, dass ein Richter am Mittwoch einem Antrag der Staatsanwaltschaft zugestimmt habe, alle vier in Haft zu halten, während die Ermittlungen weitergehen. Die Tatverdächtigen können für maximal 180 Tage inhaftiert werden, ohne dass eine formelle Anklage erhoben wird.

Vergangene Woche hatte ein Bukarester Gericht einen Antrag von Tate auf eine Kaution abgelehnt. Es wird erwartet, dass der Influencer gegen die erneute Haftverlängerung Berufung einlegen wird, so wie er es bereits bei den vorherigen Verlängerungen getan hat – ohne Erfolg.

Am Mittwoch erschien auf Tates Twitteraccount ein Beitrag, der lautete: »Mein ganzes Leben war Krieg. Das ist der Unterschied zwischen mir und allen anderen. Ich habe Messernarben. Ich habe 87 professionelle Kämpfe bestritten. Jetzt sitze ich in einem rumänischen Gefängnis. Ich habe Erfolg und erreiche alles. Und deshalb hören mir die Leute zu, wenn ich spreche. Helden werden im Krieg erschaffen.«

Die DIICOT hat nach eigenen Angaben sechs Opfer im Fall des Menschenhandelsvorwurfs identifiziert, die von den Mitgliedern der mutmaßlichen Verbrechergruppe um Tate »physischer Gewalt und psychischem Zwang« ausgesetzt waren und sexuell ausgebeutet wurden.

Nach Angaben der Behörde wurden die Opfer unter dem Vorwand der Liebe angelockt und später eingeschüchtert, überwacht und anderen Kontrollmaßnahmen unterworfen, während sie gezwungen wurden, in Pornos mitzuwirken.

Tate, ein professioneller Kickboxer, der seit 2017 in Rumänien lebt, wurde zuvor wegen misogynen Aussagen und Hassreden von verschiedenen Social-Media-Plattformen verbannt. Er hat wiederholt behauptet, die rumänischen Staatsanwälte hätten keine Beweise und der Fall sei eine »politische« Verschwörung, um ihn zum Schweigen zu bringen. 

kfr/AP

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