Beim ersten Saisonspiel von Juventus Turin steht mal wieder der Star im Mittelpunkt. Erst sitzt er auf der Bank, dann zählt sein Tor nicht. Und dann ist da noch die Frage nach seiner Zukunft.
Geht er oder bleibt er? Cristiano Ronaldo war einmal mehr bei Juventus Turin in aller Munde, obwohl er für die Alte Dame zum Saisonauftakt nur eine gute halbe Stunde zum Einsatz gekommen war. Beim enttäuschenden 2:2 (2:0) der Bianconeri bei Udinese Calcio saß der 36-Jährige bis zur 60. Minute auf der Bank des italienischen Fußball-Rekordmeisters. Ein Treffer des Ausnahmespielers in der vierten Minute der Nachspielzeit wurde nach Video-Studium wegen Abseits aberkannt.
Seit dem 16. August 2003, seit seinem Start bei Manchester United, hatte der Portugiese nicht mehr eine Meisterschaft auf der Bank begonnen. Die Juve-Tifosi bangen inzwischen mehr denn je um CR7, befürchten einen kurzfristigen Weggang des fünfmaligen Weltfußballers.
Laut Transferexperten hat der EM-Champion von 2016 seinen Trainer darum gebeten, ihn nicht spielen zu lassen, da er in den nächsten Tagen „auf eine Lösung auf dem Transfermarkt hofft“. Seit einiger Zeit halten sich hartnäckig Gerüchte um einen vorzeitigen Abschied Ronaldos aus Turin, konkrete Angebote gibt es bislang allerdings nicht. Sein Vertrag läuft Mitte 2022 aus.
„Zwei eklatante Fehler“
Juve-Trainer Massimiliano Allegri hatte dagegen am Wochenende betont, dass er fest vom Verbleib Ronaldos bei Juve überzeugt sein. „Um das einmal klarzustellen: Mir hat Ronaldo gesagt, dass er bleibt“, hatte Turins früherer Meistercoach geäußert. Juve-Vizepräsident Pavel Nedved kommentierte Ronaldos Bankplatz vor der Partie: „Wir haben diese Entscheidung gemeinsam mit Ronaldo getroffen. Er wird zu 100 Prozent bleiben.“ Doch die Gazetten bezweifeln dies.
„Ronaldos Zukunft bleibt ein Rätsel. CR7 könnte weiterhin eine tödliche Waffe für Juve sein, aber nur, wenn er wirklich bleiben will“, schrieb Tuttosport. „Superman Ronaldo, der vor drei Jahren wie ein Übermensch in Turin gelandet war, ist jetzt ein normaler Fußballer geworden, der die Saison auf der Bank beginnt“, meinte die Gazzetta dello Sport.
Allegri dementierte Differenzen mit CR7. „Ronaldo begreift, dass die Meisterschaft lang ist. Er kann auch bei einem Einsatz von nur 30, oder 40 Minuten entscheidend sein“, meinte der Coach.
Die italienischen Zeitungen gingen am Montag derweil hart mit Juve ins Gericht. „Allegri verschwendet einen Sieg. Zwei eklatante Fehler des Juve-Torwarts und Ronaldos aberkanntes Tor ruinieren den Start“, kommentierte die Gazzetta. „Allegri und Juve werden viel über den Sinn dieses Spiels nachdenken müssen, in dem ein Sieg verschenkt wurde“, analysierte der Corriere dello Sport. „Fehler und Chaos um Ronaldo: Allegris neues Debüt steht unter keinem guten Stern“, urteilte Tuttosport.
Quelle: sid