Bundestrainer Hans-Dieter Flick hat sich die Option, künftig auf ungeimpfte Profis im DFB-Team zu verzichten offengelassen, nachdem am Dienstag neben dem positiv getesteten Niklas Süle vier weitere Spieler in Quarantäne geschickt worden waren. „Ich lasse das auf mich zukommen und mache mir nach dem Lehrgang Gedanken“, antwortete er auf eine entsprechende Nachfrage – und warb zudem für die Impfung.
„Wir sehen uns in der Verantwortung, dass wir alle gesund sind. Was aus den Tests geworden ist, haben alle mitbekommen. Das war fast vorauszusehen“, erklärte Flick und ergänzte: „Wir haben keine Impfpflicht, man darf die Leute, die sich nicht impfen lassen, nicht verurteilen. Für mich ist der einzige Weg aus der Pandemie aber, dass man sich impfen lässt – gerade auch im Profi-Fußball. Das ist meine Überzeugung.“Nachdem der laut DFB-Angaben doppelt geimpfte Süle positiv auf Covid 19 getestet worden war, mussten Joshua Kimmich, Serge Gnabry, Jamal Musiala und Karim Adeyemi, die sich auf der Reise nach Wolfsburg mit Süle im Flugzeug befunden hatten, ebenfalls den Heimweg antreten. Dies habe das zuständige Gesundheitsamt München Land so angeordnet.Während in Kimmichs Fall der Impfstatus bereits länger bekannt ist, vermied es DFB-Arzt Professor Dr. Tim Meyer mit Verweis auf die ärztliche Schweigepflicht, über den Impfstatus der restlichen Betroffenen aufzuklären. Vier weitere Mitreisende, die nicht namentlich genannt wurden, durften hingegen bei der Mannschaft bleiben, wurden zunächst lediglich vom Rest des Teams separiert und weiterhin getestet.
Auch Nationalspieler Thomas Müller, der am Mittwoch im Anschluss an seinen Coach vor die Presse trat, wurde mit der Thematik konfrontiert. Auf die Frage, ob er Mitleid für seine Teamkollegen empfinde, die in den kommenden beiden Länderspielen nicht zur Verfügung stehen, sagte der Weltmeister von 2014: „Es ist so, dass diese Regeln schon länger feststehen. Man kann vielleicht über die Regeln diskutieren. Aber dieses Setting, nach dem gehandelt wurde, war allen Beteiligten vorher klar. Deshalb gab es da wenig Überraschungen.“