Ob Bonn, Berlin, Köln, Lübeck, Hannover, Dortmund oder Bremen: Immer mehr Stadtverwaltungen halten ihre Mitarbeiter an, nur noch „gendergerechte“ und „diskriminierungsfreie“ Ausdrücke zu verwenden.
Dabei werden immer groteskere Wortschöpfungen erfunden. Das krasseste Beispiel befindet sich auf der Homepage der Stadt Bonn, wo den Mitarbeiter ein Sprachleitfaden mit dem Namen „Geschickt Gendern“ empfohlen wird.
► Dort wird davor gewarnt, das Wort „Spion“ zu verwenden. Der James Bond-Klassiker „Der Spion, der mich liebte“ würde demnach heute „Die auskundschaftende Person, die mich liebte“ heißen.
Weitere Beispiele sind:
► „Abitur ablegende Person“ statt Abiturient
► „Alle, die in dieser Straße wohnen“ statt Anwohner
► „Eine Person, die Arbeitsplätze zur Verfügung stellt“ statt Arbeitgeber
► „Polizeikraft“ statt Polizist
► „Angehörige rechtsberatender Berufe“ statt Anwälte


► „Beirat für das 3. Lebensalter“ statt Seniorenbeirat
► „Terrorisierende“ anstatt „Terroristen“
► „treffsicherste Person“ anstatt „Schützenkönig“
► „salafistische Person“ anstatt „Salafist“
► „Fisch fangende Person“ oder „Angelmensch“ anstatt „Angler“
Grundlage für die Neuschöpfungen sind von Aktivisten erstellte Leitfäden wie der durch Steuermittel geförderte Diversity-Sprachführer „Genderleicht“. Dort werden Wörter wie „Drachen“ zu „Drachin“ oder „Wichtel“ zu „Wichtel*innen“ umgewandelt. Seit dem Jahr 2018 hat das von Journalisten geführte Projekt insgesamt 273 524 Euro vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) erhalten.
Alles freiwillig?
► Brisant: Eine BILD-Anfrage hat ergeben, dass in den Verwaltungen von Bonn, Köln, Lübeck und Hannover das Gendern der Sprache verbindlich ist. Das bedeutet: Die Mitarbeiter müssen sich an die Sprachleitlinien halten.
In dem Lübecker Leitfaden wird Frauen sogar vorgeschrieben, wie sie über sich selbst reden sollen: Wenn Frauen von sich „in der männlichen Form“ redeten – etwa sagen „ich bin jemand, der“ – dann stünden sie „nicht zur ihrer Weiblichkeit“, liest man dort.
Aber wie reagieren die Verwaltungen dann auf Verstöße gegen die Regeln? Eine Sprecherin der Stadt Hannover zu BILD: „Wenn uns etwas auffällt, sprechen wir die Kolleg*innen an, in der Weise, dass wir sie fragen: Kennen Sie die Empfehlung? Haben Sie Fortbildungsbedarf?“