»Grob fahrlässiges Verhalten« – so lautet der Vorwurf: Die Familie der beim Filmdreh von »Rust« erschossenen Kamerafrau hat nun Klage gegen Alec Baldwin eingereicht. Sie sei den »Sparmaßnahmen« der Produzenten zum Opfer gefallen.
Knapp vier Monate nach dem Tod von Halyna Hutchins bei einem Filmdreh mit Hollywoodstar Alec Baldwin haben die Angehörigen der Kamerafrau Klage eingereicht. Baldwin und anderen Film-Mitwirkenden wird darin grob fahrlässiges Verhalten vorgeworfen. Die Klage wegen widerrechtlicher Tötung wurde am Dienstag in Santa Fe (New Mexico) vorgebracht. Bei dem Dreh seien zahlreiche Vorsichtsmaßnahmen verletzt worden, sagte Anwalt Brian Panish auf einer Pressekonferenz in Los Angeles. Das »rücksichtslose Verhalten und die Sparmaßnahmen« von Baldwin und den anderen Produzenten des Films hätten zu Hutchins‘ Tod geführt. Die Klageschrift liegt der Deutschen Presse-Agentur vor.
Panish zufolge verlangen die Angehörigen nach dem »tragischen Verlust« der Kamerafrau eine Entschädigung in nicht genannter Höhe. Ein Verfahren mit einer Jury solle darüber entscheiden. Hutchins hinterlässt einen Ehemann und einen neunjährigen Sohn.
Bei dem Vorfall während der Dreharbeiten zu dem Low-Budget-Western »Rust« auf einer Filmranch in Santa Fe war Chef-Kamerafrau Hutchins (42) am 21. Oktober tödlich verletzt und Regisseur Joel Souza an der Schulter getroffen worden. Baldwin, der als Hauptdarsteller und Produzent bei dem Film mitwirkt, hatte die Waffe bei der Probe für eine Szene bedient. Ermittlungen ergaben, dass in dem Colt eine echte Kugel steckte. Die Ermittlungen der Polizei zur Frage, wie es dazu kommen konnte, dauern an.
Der Hollywoodstar hatte Anfang Dezember jegliche Verantwortung für Hutchins‘ Tod zurückgewiesen. Ihm sei gesagt worden, dass die Waffe »kalt« sei, also keine scharfe Munition enthalte, sagte der US-Schauspieler in einem Interview.
ime/dpa/AFP