Album des Jahres, Song des Jahres, Künstlerin des Jahres: Adele ist die große Gewinnerin der Brit Awards – und übertrumpft Ed Sheeran. Unter Tränen bedankt sie sich bei ihrem Ex-Mann und ihrem Sohn.
Die britische Sängerin Adele ist die große Gewinnerin der diesjährigen Brit Awards. Bei der Verleihung der wichtigsten britischen Musikpreise in London wurde sie in drei der bedeutsamsten Kategorien ausgezeichnet: Ihr Album »30« wurde zum besten des Jahres gekürt, ihr Song »Easy On Me« zum besten des Jahres und sie selbst zur besten Künstlerin.
Wobei es in diesem Jahr erstmals keine getrennten Kategorien für Männer und Frauen gab, sondern stattdessen die geschlechtsneutrale »Artist Of The Year«-Rubrik. »Dass es nur noch eine Kategorie gibt, fanden alle gut«, sagte Moderator Mo Gilligan. »Bis die Männer festgestellt haben, dass sie gegen Adele antreten müssen.«
Sie selbst ist offenbar kein allzu großer Fan der Neuerung. »Ich weiß, warum es geändert wurde, aber ich liebe es, eine Frau zu sein«, sagte Adele. »Ich bin wirklich gern eine Künstlerin.« Auf ihrem Album »30« verarbeitet Adele die Trennung von ihrem Ex-Mann Simon Konecki. Unter Tränen bedankte sie sich nun bei ihrem Sohn Angelo und bei Konecki. »Das war unsere gemeinsame Reise, nicht nur meine.«
the third win of the night for @Adele as '30' takes home @MastercardUK Album of the Year! #BRITs pic.twitter.com/BLbUxC9tz8
— BRIT Awards (@BRITs) February 8, 2022
Die 33-jährige Adele sang bei der Preisverleihung ihren neuen Song »I Drink Wine« und bekam dafür viel Applaus. Sänger Ed Sheeran eröffnete den Abend mit der Heavy-Metal-Band Bring Me The Horizon und einer gemeinsamen Performance seines Hits »Bad Habits«.
Sheeran war ebenfalls in den drei Kategorien nominiert gewesen, die Adele nun gewann – in früheren Jahren hätte er wohl den inzwischen abgeschafften Preis als männlicher Künstler bekommen. Nun bekam er nur einen Brit Award: Schon im Vorfeld der Verleihung stand fest, dass er den Songwriter-Preis gewinnen würde.


Der Schauspieler Brian Cox (»Succession«) überreichte Ed Sheeran seinen Brit Award Foto: Joel C Ryan / dpa
In der Rubrik »Pop/R&B« – eine von vier neu geschaffenen Kategorien, über die das Publikum entscheidet – musste sich Adele wiederum Dua Lipa geschlagen geben. Die ist derzeit auf Tournee und schickte aus den USA eine Videobotschaft nach London.
In der Sparte »Alternative/Rock« setzte sich Sam Fender (»Seventeen Going Under«) unter anderem gegen die mehrfachen Brit-Gewinner Coldplay (»My Universe«) durch. Der Newcomer-Preis ging an die insgesamt viermal nominierte Londoner Rapperin Little Simz, die allerdings seit Jahren im Musikgeschäft ist und schon vier Alben veröffentlicht hat.
Als »International Artist Of The Year« wurde Billie Eilish (»Happier Than Ever«) ausgezeichnet. Bester Internationaler Song wurde »Good 4 U« von Olivia Rodrigo. Das Duo Silk Sonic, bestehend aus Bruno Mars und Anderson Paak, wurde zur Besten Internationalen Gruppe gekürt und stach damit Abba aus. Die Schweden waren 45 Jahre nach ihrer letzten Nominierung wieder für einen Brit Award im Rennen.
Die Gewinnerinnen und Gewinner der Brit Awards im Überblick:
- Artist of the Year: Adele
- Song of the Year: Adele, »Easy On Me«
- Album of the Year: Adele, »30«
- Songwriter of the Year: Ed Sheeran
- International Artist of the Year: Billie Eilish
- International Song of the Year: Olivia Rodrigo, »Good 4 U«
- International Group: Silk Sonic (Bruno Mars und Anderson Paak)
- Pop/R&B: Dua Lipa
- Alternative/Rock: Sam Fender
- Dance: Becky Hill
- Group: Wolf Alice
- Best New Artist: Little Simz
- Hip Hop/Grime/Rap: Dave
aar/dpa