Besuch in Russland

Xi Jinping lädt Putin trotz Haftbefehls nach China ein

21.03.2023
Lesedauer: 2 Minuten
Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping und Kremlchef Wladimir Putin Foto: XINHUA / Shen Hong / EPA

Zwei autoritäre Machthaber, die sich gut verstehen: Bei seinem Besuch in Russland lädt Chinas Präsident Xi Putin zum Gegenbesuch ein. Den Haftbefehl gegen den Kremlchef erkennt Peking nicht an.

Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping hat Russlands Präsidenten Wladimir Putin und dessen Ministerpräsidenten Michail Mischustin zum Gegenbesuch nach Peking eingeladen. Bei einem Treffen mit dem russischen Regierungschef am Dienstag in Moskau sagte Xi Jinping: »Ich lade Sie ein, so bald wie möglich China zu besuchen.« Auch Putin sei noch dieses Jahr in der Volksrepublik willkommen.

Gegen den Kremlchef besteht seit vergangener Woche ein internationaler Haftbefehl wegen Kriegsverbrechen in der Ukraine. China und Russland erkennen die Zuständigkeit des Internationalen Strafgerichtshofs aber nicht an.

Xi hält sich noch bis Mittwoch zu einem dreitägigen Staatsbesuch in Moskau  auf. Nach dem Treffen mit Mischustin stand eine neue Gesprächsrunde mit Putin auf dem Programm. Die beiden Staatschefs hatten schon am Montag mehrere Stunden miteinander gesprochen. Anschließend wollen sie nach russischen Angaben eine gemeinsame Presseerklärung veröffentlichen. Eine gemeinsame Pressekonferenz soll es nicht geben.

Mischustin will Landkorridor nach China

Bei dem Treffen mit Mischustin ging es offiziellen Angaben zufolge vor allem um Fragen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Der Regierungschef bezifferte den Wert bilateraler Investitionsprojekte auf umgerechnet mehr als 154 Milliarden Euro. Mischustin sprach sich zudem für einen Landkorridor für Getreide und andere Landwirtschaftsgüter aus Russland nach China an. Moskau hatte zuletzt im Zuge der Verhandlungen über die Verlängerung des Getreideabkommens mit der Ukraine beklagt, dass die westlichen Sanktionen die Verschiffung russischer Agrargüter behinderten.

China und Russland unterhalten ein enger werdendes Verhältnis, bei dem Moskau zwar als Juniorpartner gilt, jedoch Pekings Unterstützung braucht . Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine hat China nicht verurteilt. Zugleich hat sich China als Vermittler positioniert. Der Westen – insbesondere die USA – befürchtet, dass China dem Nachbarland bald Waffen liefern könnte. 

mfh/dpa

Das könnte Sie auch interessieren

Für Energiekonzern
01.12.2024
EU-Plan gescheitert
29.11.2024
ARD-Show "Die 100"
26.11.2024
Abstimmung über neue EU-Kommission
27.11.2024

Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

zwei × 5 =

Weitere Artikel aus der gleichen Rubrik

Für Energiekonzern
01.12.2024
EU-Plan gescheitert
29.11.2024

Neueste Kommentare

Trends

Alle Kategorien

Kategorien