Spahn droht mit Nachteilen für Impf-Verweigerer

„Wer sich nicht impfen lässt, darf sich nicht beschweren“

13.07.2021
Lesedauer: 2 Minuten
Lothar Wieler, Präsident des Robert Koch Instituts (RKI), Jens Spahn (CDU), Bundesminister für Gesundheit und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vor dem RKI (v.l.) Foto: Michael Kappeler/dpa

Impfen, impfen, impfen – das ist kurz und knapp zusammengefasst die Botschaft von Bundeskanzlerin Angela Merkel (66) und Gesundheitsminister Jens Spahn (41, beide CDU).

„Es gibt keine Ausreden mehr. Impfstoff ist genug da, Termine sind leicht zu bekommen. (…) bitte nutzen Sie die Gelegenheit“, so der Minister bei der Pressekonferenz nach einem gemeinsamen Gespräch mit der Kanzlerin und Lothar Wieler, dem Präsidenten des Robert-Koch-Instituts (RKI).

► Trotz der derzeit geführten Diskussionen um eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen wie etwa Lehrer schlossen Spahn und Merkel einen Zwangs-Piks kategorisch aus.

„Man muss mit Maßnahmen, die so eine indirekte Impfpflicht sind, gut überlegen“, sagte Merkel auf die Frage, ob Tests wieder etwas kosten sollten, wenn jeder ein Impfangebot hatte.

Die Bundeskanzlerin deutlich: „Die nächsten Wochen gelten erst einmal dem Werben.“

Gesundheitsminister Spahn machte aber deutlich, dass die Impfung und der damit verbundene Schutz ganz praktisch – etwa beim Reisen oder beim Restaurant-Besuch – mehr Freiheiten bedeute.

„Wer sich heute nicht impfen lässt, darf sich morgen nicht beschweren, wenn er nicht zur Party eingeladen wird“, fasste es der Minister in einem Alltagsbeispiel zusammen. Diesen Unterschied zugunsten Geimpfter und Genesener werde es immer geben. „Allein schon wegen der Verhältnismäßigkeit“, so Spahn.

85 Prozent der Erwachsenen und 90 Prozent der Ü60-Jährigen müssten sich impfen lassen, um bei der ansteckenderen Delta-Variante eine Herdenimmunität zu erreichen, trug die Kanzlerin vor, was sie bei ihrem RKI-Besuch gelernt hatte.

Und weiter: „Dann ist der Anstieg beherrschbar. Von diesen Impfquoten sind wir noch weit entfernt. Ansonsten werden wir wieder sehr hohe Fallzahlen bekommen. Durch das Impfen verändert sich aber die Möglichkeit, auch höhere Inzidenzen zu bewältigen, ohne dass das Gesundheitssystem belastet ist. Die zentrale Frage ist eben: Wie viele Menschen lassen sich impfen.“

In Deutschland sind inzwischen 43 Prozent der Gesamtbevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft, das sind rund 35,8 Millionen Menschen. 48,8 Millionen (58,7 Prozent) sind mindestens einmal geimpft. Entscheidend: In der Altersgruppen Ü60 sind bereits 70 Prozent vollständig geimpft – 95 Prozent der Corona-Toten stammten aus dieser Altersgruppe.

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