Sie war mit ihrem Spruch „Fuck the EU“ berühmt geworden

Victoria Nuland, Putins ärgste Feindin, tritt zurück

05.03.2024
Lesedauer: 3 Minuten
Victoria Nuland am 31. Januar 2024 in Kiew; Bildquelle: imago images

US-Außenminister Antony Blinken teilt in einer Pressemitteilung, mit dass Victoria Nuland beabsichtige, „in den kommenden Wochen als Unterstaatssekretärin für politische Angelegenheiten zurückzutreten“ – eine Rolle, in der sie das Engagement von Präsident Biden verkörpert habe, „die Diplomatie wieder in den Mittelpunkt unserer Außenpolitik zu rücken und Amerikas Führungsrolle in der globalen Politik in einer entscheidenden Zeit für unser Land und die Welt wiederzubeleben“.

Nuland war berühmt geworden, als sie anlässlich der Ereignisse auf dem Maidan in einem von den Russen abgefangenen Mitschnitt sagte, es sei unerheblich, wen die EU als neuen Präsidenten in der Ukraine wolle (wörtlich., „fuck the EU“). Nuland hatte damals Arsenj Jazeniuk als den Favoriten der USA durchgesetzt. Erst vor wenigen Tagen war sie aufgefallen, als sie an den Kongress appellierte, das Milliardenpaket für die Ukraine zu genehmigen, da dieses direkt des USA-Rüstungsbetrieben zugute komme und somit Arbeitsplätze geschaffen werden könnten. Nuland hatte nach der Sprengung von Nord Stream bei einer Anhörung im US-Kongress zum Anschlag gesagt: „Senator Cruz, genau wie Sie bin ich, und ich denke, auch die Regierung, sehr erfreut zu wissen, dass Nord Stream 2 jetzt, wie Sie gerne sagen, ein Stück Metall auf dem Meeresgrund ist.“

Blinken schreibt: „Torias Amtszeit krönt dreieinhalb Jahrzehnte bemerkenswerten öffentlichen Dienstes unter sechs Präsidenten und zehn Außenministern.“ Ihre Erfahrungen hätten „Toria mit einem enzyklopädischen Wissen über ein breites Spektrum von Themen und Regionen ausgestattet und mit der unübertroffenen Fähigkeit, das gesamte Instrumentarium der amerikanischen Diplomatie einzusetzen, um unsere Interessen und Werte voranzutreiben“.

Blinken weiter: „Was Toria wirklich außergewöhnlich macht, ist die Leidenschaft, mit der sie für das kämpft, woran sie am meisten glaubt: Freiheit, Demokratie, Menschenrechte und Amerikas dauerhafte Fähigkeit, diese Werte auf der ganzen Welt zu inspirieren und zu fördern. Dies waren die Prinzipien, die Toria antrieben, als wir uns vor mehr als 30 Jahren zum ersten Mal trafen. Es sind die gleichen Grundsätze, die sie in ihre Arbeit als Unterstaatssekretärin und als amtierende stellvertretende Außenministerin eingebracht hat – eine Rolle, die sie sieben Monate lang nahtlos ausfüllte.“

Vor allem sei es Nulands „Führungsrolle in der Ukraine, mit der sich Diplomaten und Studenten der Außenpolitik in den kommenden Jahren beschäftigen werden“. Blinken: „Ihre Bemühungen waren unerlässlich, um Putins umfassender Invasion in der Ukraine zu begegnen, eine globale Koalition aufzustellen, um sein strategisches Scheitern sicherzustellen, und der Ukraine dabei zu helfen, auf den Tag hinzuarbeiten, an dem sie in der Lage sein wird, stark auf eigenen Beinen zu stehen – demokratisch, wirtschaftlich und politisch militärisch.“

An „Toria gibt es über ihr diplomatisches Geschick hinaus so viel zu bewundern“, so Blinken: „Sie sagt immer ihre Meinung – zu meinem Vorteil und zum Nutzen unserer Außenpolitik. Sie setzt sich immer für die amerikanischen Diplomaten ein und investiert in sie – indem sie sie betreut, fördert und dafür sorgt, dass sie und ihre Familien das bekommen, was sie verdienen und was unsere Mission verlangt. Sie findet Licht in den dunkelsten Momenten, bringt dich zum Lachen, wenn du es am meisten brauchst, und steht dir immer zur Seite… Wir sind Toria so dankbar für ihren Dienst und für die bleibenden Spuren, die sie dieser Institution und der Welt hinterlassen hat.“

Präsident Biden und Blinken haben Unterstaatssekretär John Bass, gebeten, als amtierender Unterstaatssekretär für politische Angelegenheiten zu fungieren, bis Torias Nachfolger bestätigt ist.

Ob Nuland sich wirklich aus der Politik zurückzieht, ist unterdessen unklar: Während der Amtszeit von Donald Trump war sie aus der Politik ausgeschieden und wirkte als CEO des von der Rüstungsindustrie finanzierten Lobbyverbands Center for a New American Security.

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