Ukraine-Krieg

US-Geheimdienste: Ukraine hat Anschlag auf „Kriegspropagandistin“ Dugina verübt

05.10.2022
Lesedauer: 2 Minuten
Nach dem Mordanschlag: Ermittler sichern am Tatort Beweismittel. Foto: dpa/Investigative Committ

Einem Bericht der New York Times zufolge soll die ukrainische Regierung den Autobombenanschlag genehmigt haben. Die USA seien frustriert über das Vorgehen.

Nach Russland macht nun auch die USA die Ukraine für das Attentat auf die Tochter des Kreml-Propagandisten Alexander Dugin verantwortlich. Wie die New York Times am Mittwoch berichtete, glauben US-Geheimdienste, dass Teile der ukrainischen Regierung den Autobombenanschlag in der Nähe von Moskau genehmigt haben. Dabei wurde im August die bekannte Kriegsunterstützerin Darja Dugina getötet.

Dem Bericht zufolge waren die Vereinigten Staaten an dem Anschlag nicht beteiligt, weder durch die Bereitstellung von Geheimdienstinformationen noch durch andere Unterstützung. US-Beamte sagten der New York Times, sie hätten von der Operation nichts gewusst und wären gegen die Tötung gewesen. Im Nachhinein hätten amerikanische Beamte ukrainische Beamte wegen des Attentats für das Vorgehen ermahnt, hieß es.

Nach Einschätzung der US-Regierung trage die Ukraine eine große Mitschuld. Dabei hatte das von Russland angegriffene Land unmittelbar nach dem Anschlag eine Beteiligung an dem Mordanschlag vehement bestritten. Hochrangige Beamte hätten dieses Dementi wiederholt bestritten, als sie von den USA nach ihrer Meinung gefragt wurden. 

US-Spione: Russland plant keine spezifische Vergeltung

Russland, die von Anfang an die Ukraine beschuldigt hatten, werde laut Informationen der US-Geheimdienste keine spezifischen Vergeltungsmaßnahmen ergreifen. Die USA seien laut der Times aber besorgt, dass solche Angriffe – auch wenn sie einen hohen symbolischen Wert haben – wenig direkte Auswirkungen auf die Kämpfe in der Ukraine haben werden. Angeblich hätten die Russen auch nicht vor, hochrangige ukrainische Beamte gezielt zu töten.

Beamte der amerikanischen Behörden werfen der Ukraine fehlende Transparenz vor. Besonders frustriert seien sie darüber, dass die Ukraine verdeckte Geheimoperationen auf russischem Boden durchführten. 

Nach dem Anschlag hatte der russische Geheimdienst FSB eine 1979 geborene Ukrainerin als Täterin benannt, die Ende Juli gemeinsam mit ihrer Tochter nach Russland eingereist war. Nach der Tat seien beide ins benachbarte EU- und Nato-Land Estland ausgereist. Internationale Medien verbreiteten daraufhin ein Video, das vom FSB veröffentlicht worden sei und die Attentäterin zeigen soll. Die Bilder sollen die Frau bei der Einreise nach Russland zeigen sowie beim Betreten des Gebäudes, in dem die getötete Darja Dugina lebte. 

Die getötete Tochter des bekannten rechtsnationalistischen Ideologen Alexander Dugin galt als glühende Verfechterin des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, der seit einem halben Jahr dauert. Dugina starb bei der Explosion ihres Autos in einer Moskauer Vorstadtsiedlung. Vertreter staatlicher russischer Medien lasteten das Attentat sogleich der Ukraine an, ohne dafür irgendwelche Beweise vorzulegen. Ihrer Argumentation zufolge galt das Attentat eigentlich dem kremlnahen Dugin selbst.

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