Eine Umfrage wollte wissen, ob die neuen Minister der Ampel-Koalition für ihr jeweiliges Amt geeignet sind oder nicht. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache.
Berlin – Wie schlagen sich die Minister der neuen Bundesregierung? Das muss natürlich die Zeit zeigen. Eine Meinung haben die Deutschen aber jetzt schon, wie aus dem aktuellen Trendbarometer von RTL und ntv hervorgeht. In einem Ranking wurde ermittelt, ob die Befragten die Mitglieder des neuen Bundeskabinetts für ihr Ministeramt geeignet halten oder nicht. Die SPD hat angesichts der Zahlen gut lachen, den Grünen um Annalena Baerbock, dürften die Gesichtszüge entgleisen.
Die Daten – „geeignet“ oder „nicht geeignet“ –, wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa ermittelt und von RTL Deutschland gegengerechnet. „Geeignet-Stimmen“ minus „Nicht-geeignet-Stimmen“ ergeben demnach den Zufriedenheitswert der Deutschen mit den neuen Ministern der Ampel-Koalition. Er kann positiv ausfallen – oder eben negativ.
Ampel: Umfrage zeigt, wem der neuen Minister die Deutschen den Job zutrauen – und wem nicht
Ganz oben auf der Kompetenzliste stehen die SPD-Männer Hubertus Heil (+ 55 Prozentpunkte; 71% „geeignet-Stimmen“ minus 16% „Nicht-geeignet-Stimmen“) und Karl Lauterbach (+ 50 Prozentpunkte; 73% minus 23%). Lauterbach vereint trotz Platz zwei somit die meisten positiven Stimmen auf sich. Beim neuen Gesundheitsminister wollten die Trendforscher zudem wissen, ob er geeigneter sei als sein Vorgänger Jens Spahn. Die große Mehrheit von 62 Prozent geht davon aus. Nur 7 Prozent glauben, dass Lauterbach eine schlechtere Arbeit als Spahn machen wird, 28 Prozent erwarten keinen Unterschied.
Zurück zum Minister-Ranking: Nach Arbeitsminister Heil und Gesundheitsminister Lauterbach folgen Cem Özdemir und Wolfgang Schmidt mit einem positiven Saldo von + 41 beziehungsweise + 40 Prozentpunkten auf den Plätzen drei und vier.

Trendbarometer rankt die neuen Ampel-Minister nach Kompetenz in ihrem Amt
Eine Differenz von jeweils + 37 und + 30 Prozentpunkten weisen Robert Habeck und Anne Spiegel auf. Bei Svenja Schulze und dem neuen Finanzminister Christian Lindner beträgt der Abstand zwischen denen, die ihnen das Amt zutrauen und denen, die das nicht tun, + 28 beziehungsweise + 24 Prozentpunkte. Weiterhin im positiven Bereich liegen Steffi Lemke (+ 19), Marco Buschmann (+ 15), Volker Wissing (+ 15), Klara Geywitz (+ 13), Nancy Faeser (+ 13) und Bettina Stark-Watzinger (+ 12).
Happig fällt das Ergebnis für Christine Lambrecht (- 27) und Annalena Baerbock (- 29) aus. Sie sind die einzigen beiden Minister, die im negativen Bereich liegen. Ihnen traut also die Mehrheit der befragten Menschen das Amt nicht zu, bei Außenministerin Baerbock sind es 60 Prozent.
Ampel-Kabinettsranking: Das denken die Deutschen über die Kompetenz der neuen Minister*
Hubertus Heil | Bundesminister für Arbeit und Soziales | + 55 |
Karl Lauterbach | Bundesminister für Gesundheit | + 50 |
Cem Özdemir | Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft | + 41 |
Wolfgang Schmidt | Chef des Bundeskanzleramtes und Bundesminister für besondere Aufgaben | + 40 |
Robert Habeck | Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz | + 37 |
Anne Spiegel | Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend | + 30 |
Svenja Schulze | Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung | + 28 |
Christian Lindner | Bundesminister der Finanzen | + 24 |
Steffi Lemke | Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz | + 19 |
Marco Buschmann | Bundesminister der Justiz | + 15 |
Volker Wissing | Bundesminister für Digitales und Verkehr | + 15 |
Klara Geywitz | Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen | + 13 |
Nancy Faeser | Bundesministerin des Innern und für Heimat | + 13 |
Bettina Stark-Watzinger | Bundesministerin für Bildung und Forschung | + 12 |
Christine Lambrecht | Bundesministerin der Verteidigung | – 27 |
Annalena Baerbock | Bundesministerin des Auswärtigen | – 29 |
* Index = Anteil „geeignet“ minus „nicht geeignet“
Baerbock ganz unten im Minister-Ranking – nicht die einzige schlechte Nachricht für die Grünen
Schlusslicht Baerbock ist nicht die einzige schlechte Nachricht für die GrünenBei den Parteipräferenzen gewinnen sowohl die SPD als auch die Unionsparteien jeweils einen Prozentpunkt hinzu und kommen aktuell auf 26 bzw. 23 Prozent. Die Grünen verlieren gegenüber der Vorwoche zwei Prozentpunkte und erreichen 15 Prozent.
Die Werte für alle anderen Parteien bleiben im Vergleich zur Vorwoche unverändert. So kommt die FDP auf 11 Prozent, die AfD auf 10 Prozent und die Linke auf 5 Prozent. Auch die Werte für die sonstigen Parteien (10%) bleiben unverändert.
CDU-Vorsitz: Merz bei CDU-Wählern in forsa-Umfrage deutlich vor Röttgen und Braun
Auf die Frage, welcher der drei Bewerber für den Parteivorsitz der CDU am besten geeignet ist, nennen aktuell 23 Prozent aller Wahlberechtigten Norbert Röttgen, 21 Prozent Friedrich Merz und 10 Prozent Helge Braun. Unverändert 46 Prozent halten keinen der drei genannten Kandidaten für einen geeigneten CDU-Vorsitzenden. Bei den Wählern der CDU liegt Friedrich Merz mit 36 Prozent vor Norbert Röttgen mit 19 Prozent und Helge Braun mit 9 Prozent. Von den CDU-Wählern hält über ein Drittel (36%) keinen der genannten Kandidaten als CDU-Vorsitzenden für geeignet. (jo/dpa)
Die Daten zu den Parteipräferenzen wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag von RTL Deutschland vom 7. bis 13. Dezember 2021 erhoben (Datenbasis: 2.509 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/-2,5 Prozentpunkte). Die Daten zum Kabinettsranking, zu Gesundheitsminister Karl Lauterbach sowie zum CDU-Vorsitz wurden am 10. und 13. Dezember 2021 erhoben (Datenbasis: 1.002 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/-3 Prozentpunkte).