Immer öfter werden Städte im Ukraine-Krieg zum Ziel. Nahe dem Atomkraftwerk Saporischschja sollen sich Explosionen ereignet haben. Der News-Ticker.
- Im Ukraine-Konflikt* fordert der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj* erneut militärische Unterstützung von der Nato.
- Die Hauptstadt Kiew gerät im Ukraine-Krieg* verstärkt ins Visier. Russische Truppen sollen derweil Phosphorbomben im Osten des Landes eingesetzt haben.
- Krieg in der Ukraine*: Die neuesten Entwicklungen im News-Ticker.
+++ 16.11 Uhr: Truppen aus Russland sollen ukrainischen Angaben zufolge Teile eines Munitionslagers unweit des im Ukraine-Krieg besetzten Atomkraftwerks Saporischschja gesprengt haben. Die Explosion habe sich bei der Ruine eines Militär-Ausbildungsplatzes ereignet, teilte der ukrainische Atomkraftbetreiber Enerhoatom am Montag (14.03.2022) auf Telegram mit.
Das Personal im Kraftwerk habe wegen der Explosion zwischenzeitlich seine Arbeit niedergelegt, hieß es von Enerhoatom. Ob die Strahlenbelastung sich durch den Vorfall verändert habe, sei bislang nicht bekannt. Julija Mendel, eine frühere Sprecherin von Präsident Wolodymyr Selenskyj, berichtete auf Twitter, dass das russische Militär Minen direkt neben Block 1 des Atomkraftwerks zur Explosion gebracht hätte. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Von russischer Seite gab es zunächst keine Stellungnahme.
Bei dem von russischen Truppen besetzten Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine herrschte zuletzt Unklarheit darüber, wer für Betrieb und Sicherheit verantwortlich ist. Enerhoatom meldete der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, das Atomkraftwerk stehe „unter der Kontrolle des Befehlshabers der russischen Streitkräfte“. Der russische Staatskonzern Rosatom dementierte dagegen im Austausch mit der IAEA, die operationelle Kontrolle übernommen zu haben.
Ukraine-Krieg: 20 Menschen in Donezk getötet
+++ 14.26 Uhr: In der ostukrainischen Großstadt Donezk sind nach Angaben aus Moskau und der prorussischen Separatisten mindestens 20 Menschen bei einem ukrainischen Raketenangriff getötet worden. Das russische Verteidigungsministerium teilte am Montag mit, 28 weitere Zivilisten seien schwer verletzt worden. Unter den Opfern seien Kinder. Von den Separatisten hieß es, die Rakete vom Typ Totschka-U (Nato-Code: SS-21 Scarab) sei über Donezk abgefangen worden, Teile seien aber dennoch im Stadtzentrum niedergegangen. Von ukrainischer Seite gab es zunächst keine Stellungnahme. Die Angaben konnten, wie meistens im Ukraine-Krieg, nicht unabhängig überprüft werden.
Sowohl das Ministerium als auch Separatistenführer Denis Puschilin beschuldigten die Ukraine, es habe sich um einen Angriff mit einer verbotenen Streubombe gehandelt, die noch in der Luft über dem Ziel eine Vielzahl kleiner Sprengkörper freisetzt. Das sei ein Kriegsverbrechen, sagte Puschilin, der Chef der selbst ernannten „Volksrepublik Donezk“.
Ukraine-Krieg: „Wohngebiete, Infrastruktur und Krankenhäuser“ in Charkiw zerstört
+++ 12.47 Uhr: Wie das Nachtrichtenportal The Kyiv Independent berichtet, habe die Polizei vor Ort einen verstärkten Beschuss des Gebiets Charkiw über Nacht registriert. Die russische Armee hätte im Ukraine-Krieg „ohne Unterbrechung Wohngebiete, Infrastruktur und Krankenhäuser“ zerstört. Die Zahl der Opfer ist noch nicht bekannt.
+++ 11.53 Uhr: Mindestens drei Zivilisten sollen durch russische Bombardierung im Ochtyrka-Gebiet Sumy getötet worden sein. Wie der Bürgermeister mitteilte, habe der Angriff Russlands auf ein Wohngebiet in der nordöstlichen Stadt in der Nacht stattgefunden und die Suche nach Opfern gehe weiter.
Für den 14. März wurden im Ukraine-Krieg zehn humanitäre Korridore ausgehandelt: sieben im Bezirk Kiew und drei im Bezirk Luhansk. Jedoch gibt es immer noch keinen Korridor für das belagerte Mariupol. Die ukrainischen Behörden versuchen weiterhin, dort einen humanitären Konvoi zu ermöglichen.
Ukraine-Krieg: Laute Explosionen in Kiew
+++ 10.13 Uhr: Wie das Nachrichtenportal The Kyiv Independent berichtet, seien im Zentrum von Kiew mehrere laute Explosionen zu hören. Die Explosionen scheinen die Luftverteidigungssysteme der Stadt zu sein, die im Ukraine-Krieg die Raketen abschießen, die auf Kiew zielen.
+++ 08.33 Uhr: Im Norden der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist am Montagmorgen bei einem Angriff auf ein Hochhaus ein Feuer ausgebrochen. Mindestens zwei Menschen seien getötet worden, berichtete das ukrainische Fernsehen. Der staatliche Zivilschutz teilte zunächst mit, dass 63 Menschen evakuiert worden seien. Die Suche nach Opfern dauere an. Das Feuer sei mittlerweile gelöscht. Das Hochhaus soll von einem Artilleriegeschoss getroffen worden sein. Das ließ sich nicht überprüfen. Weitere Angaben lagen zunächst nicht vor. Heftige Gefechte gibt es nördlich und östlich von Kiew.
Derweil warnt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Nato vor russischen Raketenangriffen und bekräftigte seine Forderung nach der Einrichtung einer Flugverbotszone: „Wenn Sie unseren Himmel nicht abriegeln, ist es nur eine Frage der Zeit, bis russische Raketen auf Ihr Territorium, auf das Territorium der Nato und auf die Häuser von Nato-Bürgern fallen werden“, sagte Selenskyj in der Nacht zum Montag in einer Videoansprache.