Vierte Protest-Aktion am Montag

Straßen-Blockaden gehen weiter – Aktivisten ließen Rettungswagen nicht durch!

01.02.2022
Lesedauer: 4 Minuten
Für einige Autofahrer ging auf der A100 am Montagmorgen nichts mehr - Foto: Paul Zinken/dpa

Schon wieder! Bereits zum vierten Mal blockierten Montag Klimaaktivisten von „Essen retten – Leben retten“ im Berufsverkehr wichtige Straßen und sorgten für Chaos! Und sie gefährdeten dabei sogar Leben – sie ließen einen Rettungswagen nicht passieren!

Die Demonstranten der Kampagne „Essen Retten – Leben Retten“ besetzten nach dpa-Beobachtung am Morgen zunächst Zu- und Abfahrten an der Anschlussstelle Beusselstraße. Anschließend wurde die Fahrbahn selbst blockiert. 

Am Vormittag blockierten insgesamt 31 Aktivisten vier Straßen: Die A100 auf Höhe der Beusselstraße, Dohnagestell, Jakob-Kaiser-Platz/Goerdelerdamm und Spandauer Damm. Zum Teil klebten sich die Demonstranten auf dem Asphalt fest.


Mit Bannern stehen die Aktivisten auf der Fahrbahn der A 100 (Foto: Paul Zinken/dpa)
Mit Bannern stehen die Aktivisten auf der Fahrbahn der A 100 (Foto: Paul Zinken/dpa)

In der Folge gab es Verkehrsbehinderungen. Fotos zeigen, wie Fahrzeuge auf der Fahrbahn stehen, während die Protestler Banner halten. Ein weiteres Bild zeigt, wie einer der Aktivisten von Polizeibeamten von der Fahrbahn getragen wird. 


Polizeibeamte tragen einen Aktivisten von der Stadtautobahn (A100) unweit der Beusselstraße (Foto: Paul Zinken/dpa)
Polizeibeamte tragen einen Aktivisten von der Stadtautobahn (A100) unweit der Beusselstraße (Foto: Paul Zinken/dpa)

24 Verdächtige nahm die Polizei fest – zur Gefahrenabwehr! Damit die Demonstranten nicht wieder Straßen blockieren, sollten sie im Polizeigewahrsam bleiben. Doch ein Richter ließ sie laufen.

Und prompt blockierten sie am Nachmittag den Spandauer Damm und die Seestraße an drei Stellen.

Nicht der erste Aktionstag der Protestler. Bereits vergangene Woche gab es drei Blockaden dieser Art.

Rettungswagen kam nicht durch!

Jetzt tauchte ein Twitter-Video auf, das sprachlos macht: Bei einer Straßen-Blockade vergangene Woche in Steglitz wurde sogar ein Rettungswagen mit Blaulicht und Martinshorn und Patienten an Bord aufgehalten. Die Demonstranten gaben die Straße nicht frei, Polizisten mussten sie wegtragen.

Teilweise kam es auch zu Ausschreitungen! Denn ein anderes Video, das danach im Netz verbreitet wurde, zeigt, wie ein aggressiver Autofahrer einer Aktivistin ins Gesicht schlägt.

Nerven der Autofahrer liegen blank

In dem Video ist zu sehen, wie sich ein Stau an der Ausfahrt von der A 111 zum Kurt-Schumacher-Platz bildet, die von mehreren Aktivisten der Kampagne „Essen Retten – Leben Retten“ blockiert wird.

Eine Aktivistin steht einem Mann gegenüber, der bedrohlich die Faust hebt, sich dann aber zunächst wegdreht, um dann doch zuzuschlagen. „Na los, jetzt verpiss dich. Wir müssen Arbeiten“, schreit er, während er offenbar zurück zu seinem Auto geht. Im Hintergrund hört man eine Frau rufen „Seid ihr Eltern? Mein Kind muss zum Arzt, verdammt.“

Der jungen Frau gehe es nach dem Angriff gut, sagte sie in einem späteren Video auf dem Twitter-Kanal der Aktivisten (Foto: Twitter/@AufstandLastGen)
Der jungen Frau gehe es nach dem Angriff gut, sagte sie in einem späteren Video auf dem Twitter-Kanal der Aktivisten (Foto: Twitter/@AufstandLastGen)

Auf B.Z.-Anfrage hatte die Polizei mitgeteilt, dass ihr das Video bekannt sei. Offenbar ist das Video zu einer Zeit entstanden, zu der die Polizei nicht mehr vor Ort war. Und auch der Arbeitgeber des Autofahrers hatte sich via Twitter gemeldet, eine Untersuchung des Vorfalls angekündigt.

► Wie die Polizei mitgeteilt hatte, waren Demonstranten der Kampagne unter anderem an der Seestraßenbrücke an der Auffahrt zur A100 (sechs Personen, vier hatten sich festgeklebt) sowie am Kurt-Schumacher-Platz an der Auffahrt zur A111 (zehn Demonstranten, vier festgeklebt). Und auch in Berlin-Pankow blockierten Aktivisten die Fahrbahn an der Prenzlauer Promenade, Ecke Granitzstraße. Hier waren laut Polizei neun Demonstranten anwesend, fünf von ihnen hatten sich festgeklebt.

In allen Fällen wurde der Kleber gelöst, die Menschen weggetragen und Platzverweise ausgesprochen. Zum Teil gab es auch Anzeigen wegen Nötigung und Widerstandshandlungen sowie Ordnungswidrigkeitenanzeigen wegen Verstößen gegen das Versammlungsfreiheitsgesetz.

Auch in Hamburg gab es am Montag Aktionen. Dort blockierten etwa zehn Menschen den Horner Kreisel, wie die dortige Polizei mitteilte. Zwei Personen schienen sich festgeklebt zu haben. Der Verkehr auf der A24 Richtung Innenstadt war laut Polizei stark beeinträchtigt.

Die Aktivisten fordern ein Gesetz gegen Lebensmittelverschwendung und eine Agrarwende, um Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft zu senken. Sie nennen sich „Aufstand der letzten Generation“. 

Mit dpa

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