Schutz vor Corona

Stiko-Chef Mertens bedauert persönliche Aussage zur Kinderimpfung

10.12.2021
Lesedauer: 2 Minuten
Thomas Mertens: Blick in die USA helfe da nicht weiter Foto: Bernd von Jutrczenka / dpa

Thomas Mertens sagte, er würde ein siebenjähriges Kind derzeit als Vater nicht impfen lassen. Nun bereut der Chef der Ständigen Impfkommission diese Aussage – sie sei aber aus dem Zusammenhang gerissen worden.

Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, hatte in einem Podcast der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung« Anfang Dezember gesagt, wenn er ein sieben- oder achtjähriges Kind hätte, würde er es »wahrscheinlich jetzt nicht impfen lassen«. Nun räumte Mertens ein, mit seiner persönlichen Aussage zur Ablehnung einer Kinderimpfung gegen Corona einen Fehler gemacht zu haben.

Es sei ein »Fehler« gewesen, »dass ich überhaupt etwas Persönliches gesagt habe«, sagte Mertens am Freitag dem Nachrichtensender »Welt«. Vorwürfe, er selbst sei ein Impfskeptiker, wies er entschieden zurück. »Das ist doch völliger Unsinn. Ich werde niemals ein Impfgegner sein können und das bin ich auch nie gewesen«, hob er hervor.

Die Stiko hatte am Donnerstag eine Impfung von Kindern von fünf bis elf Jahren empfohlen, die Risikofaktoren für einen schweren Covid-19-Verlauf oder Angehörige mit hohem Risiko haben. Außerdem können Eltern nach einer Aufklärung auch ihre gesunden Kinder impfen lassen.

Das Zitat sei nach einer letzten Zusatzfrage in einem langen Interview gefallen, sagte Mertens. Er habe am Ende dieses Interviews dann gesagt, dass er derzeit ohne das Vorhandensein eines für Kinder konfektionierten Impfstoffes und ohne abschließende Bewertung durch die Stiko das Kind nicht impfen lassen würde.

Das sei ja auch eine völlig richtige und völlig verständliche Aussage. Diese sei dann aus dem Zusammenhang gerissen und intensiv darüber berichtet worden.

Es gebe wissenschaftlich fundierte Gründe, warum die Stiko keine allgemeine Impfempfehlung für Kinder von fünf bis elf Jahren herausgegeben habe, sondern nur für vorerkrankte Kinder. Es gebe nicht genug Daten über die Sicherheit der Impfstoffe für Kinder, sagte Mertens. Auch der Blick in die USA helfe da nicht weiter. Dort seien zwar viele Kinder geimpft worden, nötig seien aber Daten darüber, was aus diesen Kindern geworden ist. Diese lägen derzeit nicht vor.

Mehrere Bundesländer bereiten gleichwohl Impfungen für Kinder vor. Auch zahlreiche Expertinnen und Experten befürworten diese. Allerdings gibt es auch Unsicherheiten, ein Teil der Ärztinnen und Ärzte hält sich daher bisher mit der Impfung von Kindern zurück. kha/dpa/AFP

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