Diese Entscheidung ist keine Überraschung. Nach monatelangem Hin und Her, Prüfungen und einer Stellungnahme der Autorin ist nun klar: Die frühere Familienministerin und SPD-Politikerin Giffey verliert ihren Doktortitel.
Die Freie Universität Berlin entzieht der ehemaligen Bundesfamilienministerin Franziska Giffey den Doktortitel. Der Doktorgrad sei durch „Täuschung über die Eigenständigkeit ihrer wissenschaftlichen Leistung“ erworben worden, teilte die Hochschule zur Begründung mit. Es seien Texte und Literaturnachweise anderer Autorinnen und Autoren übernommen worden, ohne dass dies hinreichend gekennzeichnet worden sei.
Der Entschluss des Präsidiums fiel demnach einstimmig. Grundlage der Entscheidung sei der Bericht des zweiten Prüfgremiums gewesen. Auch eine Stellungnahme der SPD-Politikerin sei berücksichtigt worden. Im Herbst 2019 hatte die FU Giffey nach Plagiatsvorwürfen wegen Mängeln in ihrer Dissertation eine Rüge erteilt, ihr aber den Doktortitel nicht entzogen. Nach Kritik an diesem Verfahren kündigte die FU eine erneute Prüfung durch ein neues Gremium an. Die Rüge wurde zurückgezogen.
Giffey hatte wiederholt erklärt, sie habe die Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen geschrieben. „Ich bedauere, wenn mir dabei Fehler unterlaufen sind.“ Im vergangenen November – noch während des Prüfverfahrens an der FU – hatte sie entschieden, den Doktortitel nicht mehr zu führen. An ihrer Spitzenkandidatur für die Abgeordnetenhauswahl in Berlin im September will sie dennoch festhalten. Giffey will als Nachfolgerin von Michael Müller Regierende Bürgermeisterin werden. Ihr Amt als Bundesfamilienministerin gab sie im Zuge des Verfahrens auf.
Quelle: ntv.de, fzö/hek/dpa