Der Gesundheitsminister drückt auf die Impfstoff-Tube!
Die Menschen in Deutschland können sich in ihrer Arztpraxis künftig ohne Priorisierung nach Alter, Vorerkrankung oder Berufsgruppe mit dem Corona-Impfstoff von AstraZeneca impfen lassen.
Bund und Länder beschlossen am Donnerstag die Aufhebung der Bevorzugung von Risikogruppen bei diesem Impfstoff, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (40, CDU) in Berlin mitteilte.
„Die Ärzte entscheiden jetzt, wer geimpft wird“, so Spahn wörtlich.
Man werde dann „bei AstraZeneca eindeutig sagen für Arztpraxen wie für Impfzentren, dass es dort keine Priorisierung mehr gibt“, hatte Spahn bereits am Mittwochabend in der WDR-Fernsehsendung „Aktuelle Stunde“ angekündigt.


Für AstraZeneca gelte das dann sofort. Auch soll die Zweitimpfung nicht mehr zwingend erst nach zwölf Wochen erfolgen, sagte der CDU-Politiker. Es liege dann im Ermessen des Arztes, wann der vollständige Impfschutz eintrete.
Zudem stellen sich die Gesundheitsminister von Bund und Länder laut Spahn darauf ein, dass der Impfstoff von Biontech/Pfizer im Juni in der Europäischen Union ab zwölf Jahren zugelassen wird. Sofern dies der Fall sei, soll bis Ende August allen Zwölf- bis 18-Jährigen ein Impfangebot gemacht werden.
Gegen AstraZeneca, das Präparat des britisch-schwedischen Pharmakonzerns, gibt es teils erhebliche Vorbehalte. Es wird nach dem Auftreten von Blutgerinnseln im Gehirn bei jüngeren Geimpften nur noch für über 60-Jährige eingesetzt. Andererseits gibt es viele Jüngere, die sich gerne damit impfen lassen würden, aber in der Impf-Reihenfolge noch nicht dran sind.
Bisher haben 29,5 Prozent der Bevölkerung zumindest eine Impfung erhalten. 8,3 Prozent sind vollständig geimpft.