In einer Umfrage zur Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern hat die SPD das beste Ergebnis der vergangenen 20 Jahre erzielt. Die Partei von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig könnte mit 36 Prozent rechnen. Die CDU fällt um acht Prozentpunkte – und damit hinter die AfD.
Wenige Wochen vor der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern liegt die SPD in der Gunst der Wähler weiter mit Abstand vorn. Einer repräsentativen Umfrage von Infratest-dimap im Auftrag von NDR, „Schweriner Volkszeitung“ und „Ostsee-Zeitung“ zufolge käme die Partei im Nordosten auf 36 Prozent, wenn am Sonntag gewählt werden würde. Das sind 9 Prozentpunkte mehr als noch Mitte Juli, wie der NDR am Donnerstag mitteilte. Den Angaben zufolge ist das zugleich für die Sozialdemokraten der höchste Wert, den Infratest-dimap in den vergangenen 20 Jahren vor einer Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern gemessen hat.
Für die CDU läuft es in Mecklenburg-Vorpommern dagegen schlecht. Ihre Umfragewerte sinken demzufolge um 8 Prozentpunkte auf 15 Prozent. Damit liegt sie hinter der AfD, die ihre Werte um einen Prozentpunkt leicht auf 17 Prozent verbessert hat. Die Linke würden derzeit 11 Prozent der Befragten wählen, die FDP 8 Prozent und die Grünen 6 Prozent.
Die Mehrheit der Befragten – 61 Prozent – ist der Umfrage zufolge zudem mit der Arbeit der SPD-geführten Landesregierung zufrieden oder sehr zufrieden. Auch Ministerpräsidentin Manuela Schwesig kommt im Land gut an. 67 Prozent der Befragten sind mit ihrer Arbeit einverstanden. Damit bleibt sie die populärste Landespolitikerin in MV.
Grundsätzlich spiegeln Wahlumfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang. Sie sind außerdem immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten.
SPD auch in Berlin vorne
Auch in Berlin haben die Sozialdemokraten in der Wählergunst nach den Daten aus zwei repräsentativen Umfragen deutlich aufgeholt und liegen nun auf Platz eins. Im neuesten „BerlinTrend“ von Infratest dimap im Auftrag der RBB-Abendschau und der „Berliner Morgenpost“ legt die Partei um sechs Prozentpunkte im Vergleich zur Umfrage im Juni zu. Würde an diesem Sonntag ein neues Abgeordnetenhaus gewählt, kämen die Berliner Sozialdemokraten mit Spitzenkandidatin Franziska Giffey damit auf 23 Prozent.
Die Chancen der SPD-Landesvorsitzenden, Nachfolgerin des jetzigen SPD-Bürgermeisters Michael Müller zu werden, sind damit gestiegen. Die SPD liegt klar vor der CDU, die zwei Prozentpunkte verliert und nun bei 19 Prozent steht. Die Grünen büßen der Umfrage zufolge sogar fünf Prozentpunkte ein und landen bei 17 Prozent. Die Linke erreicht laut Infratest dimap unverändert 12 Prozent, die AfD legt um einen Punkt auf 11 Prozent zu, die FDP verliert einen Punkt und erreicht 8 Prozent.
Die sonstigen Parteien kommen auf 10 Prozent. Das aktuelle Regierungsbündnis Rot-Rot-Grün hat laut Umfrage mit 52 Prozent nach wie vor eine Mehrheit der Wähler hinter sich. Aber auch Koalitionen aus SPD, FDP und Grünen oder aus CDU, SPD und FDP wären möglich.
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