Ex-Regierungschefs stehen auch nach der Amtszeit Privilegien zu. Die Union stellt diese Regelung nun für Altkanzler Schröder wegen dessen Kremlnähe infrage.
Berlin Trotz seiner Jobs in der russischen Energiewirtschaft hat Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) im vergangenen Jahr 407.000 Euro aus der Staatskasse für sein Büro in Berlin erhalten. Das geht aus einer Antwort des Bundeskanzleramts auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor, die dem Handelsblatt vorliegt. Zum Vergleich: Im Jahr 2017 beliefen sich die Kosten auf 561.000 Euro.
Die Kosten betreffen ausschließlich die Bezahlung der Mitarbeiter in Schröders Büro. Ausgaben für Material habe es nicht gegeben, heißt es in der Antwort. Laut Bundesregierung waren Schröder 2021 fünf Planstellen zugewiesen. Für eine Büroleiterstelle ist eine Besoldung von B6 vorgesehen, also rund 10.400 Euro im Monat. Die anderen Mitarbeiter verdienen – je nach Berufserfahrung – zusammen monatlich zwischen 13.700 und 19.400 Euro.
Als Altkanzler hat der frühere SPD-Chef, wie auch frühere Bundespräsidenten, einen Anspruch auf ein Büro.
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