Pläne für Wiederaufbau

Scholz fordert »Marshallplan« für Ukraine schon jetzt

25.10.2022
Lesedauer: 3 Minuten
Kanzler Olaf Scholz Foto: Omer Messinger / Getty Images

EU-Kommissionschefin von der Leyen ruft die Welt dazu auf, sich um einen Wiederaufbau der Ukraine zu kümmern. Bei einer internationalen Expertenkonferenz in Berlin sprach Kanzler Scholz von einer »Generationenaufgabe«.

Für den Wiederaufbau der Ukraine sind Milliardensummen notwendig. Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich dafür ausgesprochen, schon vor Ende des russischen Angriffskrieges einen »Marshallplan« aufzustellen. Dies sei »eine Generationenaufgabe, mit der man jetzt beginnen müsse«, sagte der SPD-Politiker am Dienstag bei einer internationalen Wiederaufbaukonferenz in Berlin.

Scholz versprach der Ukraine erneut Unterstützung, solange dies notwendig sei. »In ihrem Kampf für Freiheit, Unabhängigkeit und Souveränität ist die Ukraine nicht alleine.« Bei der Konferenz gehe es darum, Wege für die Gestaltung der Zukunft des Landes zu finden, »nicht nur für die kommenden Monate, sondern für die kommenden Jahre«, sagte Scholz. Um dieser Herausforderung gerecht zu werden, müssten private und staatliche Investoren auf der ganzen Welt zusammengebracht werden.

Auf Einladung von Scholz und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen beraten in Berlin internationale Experten über den Wiederaufbau der Ukraine. An der Tagung nehmen auch der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal und der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki teil.

Von der Leyen rief zu weltweiten Bemühungen für einen Wiederaufbau der Ukraine auf. Es sei keine Zeit zu verschwenden, das Ausmaß der Zerstörung sei beachtlich, sagte sie am Dienstag in Berlin bei einer internationalen Expertenkonferenz mit Blick auf die Folgen des russischen Angriffskrieges. Kein Land oder keine Union könne dies allein stemmen, man brauche starke Partner wie die USA, Kanada, Japan, Großbritannien, Australien und andere Länder sowie Institutionen wie die Weltbank. Jeder Euro, jeder Dollar, jedes Pfund, jeder Yen sei eine Investition in die Ukraine, aber auch in die demokratischen Werte weltweit.

Selenskyj: »Europa kann man nur mit der Ukraine gemeinsam denken«

Es seien Milliardensummen notwendig für den Wiederaufbau. Tausende Häuser seien zerstört worden, ebenso Schulen, Brücken, Straßen, Kraftwerke und Bahnhöfe. Für viele Ukrainerinnen und Ukrainer gehe es darum, im Winter ein warmes Zuhause zu haben. Mit Blick auf den Wiederaufbau von Infrastruktur sagte von der Leyen, dies müsse eingebettet werden in den Weg der Ukraine in die EU. Die Europäische Union werde das Land so lange unterstützen wie nötig.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warb für rasche internationale Investitionen in den Wiederaufbau seines durch den russischen Krieg stark zerstörten Landes. Wer in den Wiederaufbau der Ukraine investiere, investiere in ein künftiges EU-Mitgliedsland, betonte Selenskyj, der für eine Rede live per Video zu der Konferenz zugeschaltet war, laut Simultanübersetzung. »Europa kann man nur mit der Ukraine gemeinsam denken.« Das Land trete für die Sicherheit Europas ein, indem es den russischen Schlag abfange. als/dpa

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