Bundeswirtschaftsminister

Robert Habeck stellt 700 Anzeigen wegen Hassnachrichten

30.07.2024
Lesedauer: 2 Minuten
Robert Habeck steigt in Begleitung von Personenschützern in sein Auto. Nach Gewaltandrohungen wurde die Sicherheitsstufe des Vizekanzlers erhöht. © Bernd von Jutrczenka/​dpa

Der Vizekanzler setzt sich seit Monaten juristisch gegen verbale Attacken zur Wehr. Darunter sind einem Medienbericht zufolge auch konkrete Gewaltandrohungen.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat laut einem Medienbericht seit April 2023 Hunderte Anzeigen wegen sogenannter Hassnachrichten erstattet. Die mehr als 700 Anzeigen seien über das Ministerium und das Abgeordnetenbüro Habecks gestellt worden, schreibt die Zeitung Welt unter Berufung auf Informationen, die auch der Nachrichtenagentur dpa vorliegen. Habeck arbeite dabei mit spezialisierten Anwaltskanzleien und der Organisation HateAid zusammen.

Unter den angezeigten Nachrichten waren demnach auch konkrete Gewaltandrohungen. Nach Informationen der Welt wurde wegen der Bedrohungslage die Sicherheitsstufe des Vizekanzlers erhöht. Eine Sprecherin des Ministeriums bestätigte das auf Anfrage der Zeitung nicht und gab an, Sicherheitsaspekte grundsätzlich nicht zu kommentieren.

Eine Sprecherin teilte demnach mit, dass man in den Verfahren auf die Löschung von strafrechtlich relevanten Kommentaren dringe und die Unterzeichnung einer Unterlassungserklärung sowie die Zahlung einer finanziellen Entschädigung einfordere. Etwaige Zahlungen spende Habeck „abzüglich der entstehenden Kosten“ – vollständig an eine gemeinnützige Organisation, zitierte die Zeitung das Ministerium.

Habeck sagte, der Hass vergifte den politischen Diskurs. „Er soll einschüchtern und schafft eine Atmosphäre der Angst.“ In einer Hasswelt spreche am Ende niemand mehr Probleme an und mache Vorschläge. Man dürfe nicht zulassen, dass diese Verrohung zur Normalität werde.

Attacken gegen Politiker im Europawahlkampf

Anfang des Jahres hatten wütende Protestierende den Vizekanzler nach seiner Rückkehr von einer Privatreise zur Hallig Hooge daran gehindert, eine Fähre zu verlassen. Nach Angaben der Reederei wäre das Schiff beinahe gestürmt worden. Anlass der Proteste waren geplante Streichungen von Subventionen für Bauern.

Auch andere Politikerinnen und Politiker wurden in den vergangenen Monaten Ziele von Übergriffen. So war der Dresdner SPD-Politiker Matthias Ecke im Mai im Europawahlkampf brutal zusammengeschlagen worden.

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