Vor einem Monat gibt es viel Kritik und Verwirrung, als der Genesenenstatus plötzlich nur noch drei Monate gilt. Das RKI passt die Regelung anschließend erneut an, ohne das öffentlich zu kommunizieren. Künftig wird beim Zertifikat zwischen Geimpften und Ungeimpften unterschieden.
Wer geimpft ist und eine Corona-Infektion überstanden hat, gilt wieder für sechs Monate als genesen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat den umstrittenen Genesenenstatus erneut angepasst. Auf der RKI-Website heißt es dazu nun: „Diese fachlichen Vorgaben für den Genesenennachweis beziehen sich ausschließlich auf Personen, die ungeimpft sind, d.h. weder vor, noch nach ihrer durchgemachten Infektion eine Impfung erhalten haben.“ Die Dauer des Genesenenstatus war Mitte Januar auch für Geimpfte von einem halben Jahr auf drei Monate verkürzt worden.
Die jüngste Änderung wurde bereits Anfang Februar auf der RKI-Website öffentlich gemacht, jedoch nicht aktiv kommuniziert. Erst die „Pharmazeutische Zeitung“ berichtete darüber. Demnach hatten die Apotheken nach Angaben des Deutschen Apothekenverbands (DAV) die Gültigkeit der Genesen-Zertifikate bereits wieder angepasst: für Geimpfte auf 180 Tage, für Ungeimpfte auf 90. Die verkürzte Dauer für Ungeimpfte soll dem Bericht zufolge auf dem Zertifikat nicht abgebildet werden, der Nachweis soll am 91. Tag seine Gültigkeit verlieren.MEHR ZUM THEMAVerkürzung des GenesenenstatusLindner: Wielers Vorgehen „außerordentlich unglücklich“
Das RKI begründet die erneute Anpassung auf seiner Website mit den bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Demnach deute die Forschung darauf hin, dass Ungeimpfte nach einer Infektion mit der Omikron-Variante einen geringeren Schutz vor einer erneuten Infektion hätten als noch bei der Delta-Variante.
Der Genesenenstatus hatte bereits Mitte Januar für Chaos gesorgt. Damals wurde die Zeitspanne auf Basis von RKI-Vorgaben auf höchstens 90 Tage verkürzt. Zuvor galten die Betroffenen ein halbes Jahr lang als genesen. Die Verkürzung galt vor allem deshalb als brisant, weil für viele Erledigungen und Veranstaltungen ein Status als geimpft oder genesen Voraussetzung ist. Die Änderung hatte zeitweise heftige Kritik am RKI und dessen Chef Lothar Wieler ausgelöst – besonders von der FDP.
Quelle: ntv.de, ses/AFP/dpa