Sponsoring auf dem SPD-Parteitag

Rent a Sozi

17.12.2021
Lesedauer: 2 Minuten
Hauptsache keine roten Zahlen: SPD-Logo / dpa

Die SPD bedankt sich nach ihrem Bundesparteitag bei dessen Sponsoren: darunter Doc Morris, Microsoft und der Impfstoff-Gigant Pfizer. Muss man sich wundern, wenn manche dem neuen Gesundheitsminister Karl Lauterbach mit seiner Booster-Kampagne eine zu große Nähe zur Pharmaindustrie unterstellen?

Mal ehrlich, würden Sie Ihre Tochter auf einen Kindergeburtstag schicken, der von Nutella oder von Kinderschokolade gesponsert wird? Ein Gschmäckle hätte das doch ganz sicher schon – wenn auch ausnahmsweise mal ein süßes. Ganz anders sähe es natürlich aus, würde die Party von Smith & Wesson oder von Heckler und Koch geschmissen werden. Und wie oft schon haben wir unser feines alteuropäisches Näschen gerümpft, wenn drüben in Amerika wieder mal ruchbar wurde, dass die altehrwürdigen Republikaner eine Handvoll Dollar mehr von der National Rifle Association einstreichen durften. Derlei, so waren wir uns in der Alten Welt meistenteils sicher, würde es im hochmoralisierten Europa wohl niemals mehr geben.

Dabei feiert der Lobbyismus auch und gerade im Parteienstaat bundesrepublikanischer Prägung – Lobby Control sei es geklagt – noch immer fröhliche Urständ. Jahr für Jahr fließen Hundertausende Euro von Unternehmen, Pressuregroups oder auch nur von finanzkräftigen Einzelpersonen in die Kassen der Schatzmeister nahezu aller im Bundestag vertretener Parteien. Je intensiver der Zugriff aufs Kanzleramt, desto höher sind dabei in der Regel die Summen, die gewiefte Lobbyisten für einen Griff an den Rockzipfel der Macht zu zahlen bereit sind.

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