Ist das extrem dreist oder ein verrückter Zufall?
In einem Bauwagen in Berlin-Friedrichshain soll sich der RAF-Terrorist Burkhard Garweg (55) versteckt haben. Und war damit ein Nachbar des Bundeskriminalamts (BKA)!
Denn keine 100 Meter von seinem Versteck am Markgrafendamm im Stadtteil Friedrichshain entfernt liegt seit April 2022 eine Berliner Außenstelle des BKA. Das Gebäude ist ein Hochsicherheitstrakt mit Überwachungskameras, Pollern und laut Baubeschreibung „durchwurfhemmender Verglasung“. Hier arbeiten besonders gut ausgebildete Ermittler. Erst im vergangenen Jahr wurden etwa neue IT-Spezialisten eingestellt.
Auf der anderen Seite der Bahngleise: eine 6200 Quadratmeter große Industriebrache mit ausrangierten Bau- und Wohnwagen, in denen vor allem Aussteiger leben. Seit der Wende hatte sich hier eine aktive Hausbesetzerszene niedergelassen. In den Lagerhallen befinden sich alternative Werkstätten.
Der jahrzehntelang gesuchte RAF-Terrorist Garweg soll dort in einem Bauwagen gelebt haben – er versteckte sich direkt unter den Augen der Ermittler!
Aus dem zehnten Stockwerk des 30.000 Quadratmeter großen BKA-Bürokomplexes hat man einen perfekten Blick auf den Bauwagen von Garweg. Der stand noch bis Sonntagmorgen auf dem Gelände. Die Polizei hatte den Platz am Wochenende gestürmt, kurzzeitig zehn Personen festgenommen.
Immerhin: Durchs Fenster schauen konnte man bei Garweg nicht. Über dem Platz vor seiner Unterkunft hatte der RAF-Terrorist einen Sonnen- und Sichtschutz montiert. Aus leuchtend gelben Brettern.