Antrag geht durch

Polit-Beben in Sachsen: CDU und AfD gemeinsam gegen illegale Einwanderer

13.12.2022
Lesedauer: 2 Minuten
AfD-Stimmkarte (Symbolbild): Die CDU votierte im Bautzener Kreistag für einen AfD-Antrag zu neuen Integrationsrichtlinien Foto: picture alliance/dpa | Sebastian Willnow

CDU und AfD tun sich im Kreistag Bautzen zur Streichung von Integrationsleistungen für illegale oder ausreisepflichtige Migranten zusammen. Ein Grünen-Kreisrat wertet den Beschluß entsetzt als „Dammbruch“. Die AfD spricht gegenüber der JF von einer „pragmatischen“ Entscheidung.

BAUTZEN. CDU und AfD im Kreistag Bautzen haben gemeinsam eine Neufassung der Integrationsleitlinien beschlossen. Die Vorlage hatte die AfD eingebracht. Im Vorfeld hatte der Kreistag mit Stimmen von AfD und Teilen der CDU, Linkspartei und Freien Wählern bereits die Einrichtung eines neuen Asylheims in Hoyerswerda abgelehnt.

Die Fraktionen von CDU und AfD verfügen im Kreistag mit jeweils 29 Sitzen über das größte Stimmgewicht. Insgesamt votierten 47 der 78 Stimmberechtigten für die Neufassung, darunter auch Landrat Udo Witschas (CDU). 23 Stimmberechtigte von SPD, Grünen, Linkspartei und Freien Wählern erteilten der Vorlage eine Absage. Auch drei Christdemokraten stimmten dagegen. Sieben Kreisräte enthielten sich.

Grünen-Kreisrat spricht von „Dammbruch“

Migranten, die kein Aufenthaltsrecht in Deutschland haben oder ausreisepflichtig sind, sollen künftig die Integrationsleistungen gestrichen werden können. Ausgenommen sind nach dem Antrag Ausländer, deren Identität geklärt ist, sich nicht „rechtsmißbräuchlich“ gegen ihre Abschiebung wehren und „intensive Integrationsbemühungen“ vorweisen.

Grünen-Kreisrat Jonas Löschau sprach nach dem Beschluß durch Stimmen von CDU und AfD von einem „Dammbruch“ und teilte das Abstimmungsergebnis bei Twitter.

AfD-Fraktionschef Nitzsche: Wir sind pragmatisch

„Wir sind pragmatisch“, sagte der Bautzener AfD-Fraktionschef Henry Nitzsche der JUNGEN FREIHEIT. AfD und CDU im Kreistag redeten schon lange miteinander. Grund für das gemeinsame Vorgehen sei nicht zuletzt der Druck aus der Bevölkerung.

Unter anderem durch den hohen Zuzug von Flüchtlingen aus der Ukraine werde das Geld knapp. Migranten, die ohnehin ausreisepflichtig sind, von den Integrationsleistungen auszunehmen, sei somit eine sinnvolle Einsparmöglichkeit, gab Nitzsche zu bedenken. (zit)

Das könnte Sie auch interessieren

Für Energiekonzern
01.12.2024
EU-Plan gescheitert
29.11.2024
ARD-Show "Die 100"
26.11.2024
Abstimmung über neue EU-Kommission
27.11.2024

Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

20 + sieben =

Weitere Artikel aus der gleichen Rubrik

Für Energiekonzern
01.12.2024
EU-Plan gescheitert
29.11.2024

Neueste Kommentare

Trends

Alle Kategorien

Kategorien