Oberster US-General: Gegenoffensive der Ukraine wird „lange dauern und sehr, sehr blutig“

01.07.2023
Lesedauer: 3 Minuten
US-General Mark Milley spricht auf einer Pressekonferenz. Bildquelle: Kevin Wolf/AP

Nach Angaben des ranghöchsten Offiziers der US-Armee kommt die ukrainische Gegenoffensive langsam voran, weil sich Soldaten ständig durch Minenfelder arbeiten müssen. 

Der ranghöchste Offizier der US-amerikanischen Armee hat einige Details über die ukrainische Gegenoffensive verraten. Die Angriffswelle gegen Russland wird schwierig und „sehr blutig“, sagte General Mark Milley. Er sei nicht überrascht, dass die Ukraine langsamer vorankomme als vorhergesagt, fügte aber hinzu, dass sie „stetig vorankomme“. Die BBC zitiert Milley mit den Worten: „Es geht ein bisschen langsam, aber das ist Teil der Natur des Krieges“.

Nach Angaben von Milley schreitet die Gegenoffensive „stetig voran und arbeite sich bewusst durch sehr schwierige Minenfelder vor. 500 Meter pro Tag, 1.000 Meter pro Tag, 2.000 Meter pro Tag, so etwas in der Art“. Der Krieg ist echt und findet nicht nur auf dem Papier statt, so der General weiter. Mann müsse jetzt auch Geduld haben. „Ich hatte gesagt, dass dies sechs, acht, zehn Wochen dauern wird, es wird sehr schwierig sein. Es wird lange dauern, und es wird sehr, sehr blutig werden.“

Beamte aus Kiew: Countdown für das Ende von Putin hat begonnen

Der Countdown für das Ende von Russlands Präsident Wladimir Putin habe begonnen, sagten Kiewer Beamte der BBC. Allerddings würde die Privatarmee Wagner bereits schon wieder neue Kämpfer rekrutieren. Milley sagte, die USA würden der Ukraine „so viel Hilfe wie nur irgend möglich“ zukommen lassen. Der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Valery Zaluzhny, erklärte unterdessen, die Gegenoffensive sei durch einen Mangel an angemessener Feuerkraft behindert worden.

Selenskyj: Der Westen verschleppt Pilotentraining an US-Kampfjets

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warf dem Westen vor, die Ausbildung der ukrainischen Piloten an Kampfflugzeugen aus US-Produktion zu verzögern. „Ich denke, dass einige unserer Partner hier verschleppen“, sagte er am Samstag bei einer Pressekonferenz mit Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez in Kiew. Immer noch gebe es keine festen Termine für den Beginn und keine Zeitpläne für das Pilotentraining, klagte er.

Im Mai hatten mehrere europäische Staaten die Bildung einer Kampfjet-Koalition für die Ukraine bekanntgegeben. Washington machte den Weg dafür frei, indem es grünes Licht für die Ausbildung ukrainischer Piloten an F-16-Kampfjets gab.

Zugleich bekräftigte Selenskyj, erst mit Russland über einen Frieden verhandeln zu wollen, wenn die Ukraine all ihre Gebiete – einschließlich der Krim und der Separatistengebiete im Donbass – zurückerobert habe. Eine Rückkehr zur Demarkationslinie vom Februar 2022, als Russland offiziell seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine begann, sei keine Option. Auch der von Kiew angestrebte Nato-Beitritt des Landes werde für einen Kompromiss nicht geopfert, weil dieser wichtig für die künftige Sicherheit des Landes sei.

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